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FIFA-Direktor van Basten Shoot-out als Idee für Mammut-WM 2026

48 Mannschaften sollen an der WM 2026 teilnehmen. Das könnte aber nicht die einzige Neuerung rund um das Turnier sein. FIFA-Direktor Marco van Basten präsentiert weitere revolutionäre Ideen.

18.01.2017, 16:56

Zürich (dpa) - Mit neuen revolutionären Vorschlägen für die umstrittene Mega-WM 2026 sorgt FIFA-Direktor Marco van Basten für Aufsehen. Um nach jedem Gruppenspiel auch bei Gleichstand nach 90 Minuten einen Sieger zu ermitteln, könnte es zu einem Shoot-out kommen.

"Jede Mannschaft hat fünf Versuche. Der Schiedsrichter pfeift, dann läuft der Spieler aus 25 Metern auf den Torwart zu. Innerhalb von acht Sekunden muss die Aktion abgeschlossen sein", beschrieb der Niederländer im Interview der "Sport-Bild" die Idee, die im Hockey schon Praxis ist.

FIFA-Boss Gianni Infantino hatte zunächst ein Elfmeterschießen zur Siegermittlung vorgeschlagen, sich nach der Entscheidung für die Fußball-WM mit 48 Teams in der Vorwoche aber nicht festlegen wollen. Auch der Fair-Play-Koeffizient oder die Weltranglisten-Position könnten als Kriterien bei Gleichstand nach Vorrundenende herangezogen werden. Die Problematik für den Weltverband resultiert aus dem von ihm beschlossenen Format mit 16 Dreiergruppen, bei dem es leichter zu einem Gleichstand von zwei oder gar aller Teams kommen kann und auch Absprachen zwischen den Mannschaften eher zu befürchten sind.

Van Basten äußerte noch weitere Ideen zu möglichen einschneidenden Regeländerungen. So könnten die letzten zehn Minuten als Netto-Spielzeit absolviert werden, um Zeitschinderei zu verhindern. Zeitstrafen statt Gelber Karten sieht der einstige Weltklassestürmer als Option. Auch eine grundsätzliche Abschaffung der Abseitsregel, wollte van Basten nicht ausschließen. "Wenn man ohne Abseits spielt, gibt es mehr Möglichkeiten, ein Tor zu schießen", glaubt van Basten. Infantino hatte den Europameister von 1988 zum Technischen Direktor beim Weltverband gemacht, der sich gezielt mit der Innovation des Fußballs beschäftigen soll.

"Ich habe mit vielen Trainern und Spielern gesprochen", erklärte van Basten im Interview der Nachrichtenagentur AP seine Ideen, die auch eine Reduzierung der Partien pro Jahr vorsehen. "Wir müssen die Qualität statt die Quantität des Fußballs steigern. Wir spielen zu viel Fußball im Moment."

Bayern-Profi Arjen Robben begrüßte, dass grundsätzlich über mögliche Änderungen im Fußball gesprochen werde. "Ich glaube, das ist nur positiv, dass man darüber diskutiert, was und ob sich was ändert", sagte der niederländische Nationalspieler. "Wenn man ein oder zwei Sachen ändert, vielleicht wird es interessanter." Van Basten sei "auf jeden Fall einer der interessante Meinungen hat".