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Berufungsprozess Streit um Frankfurter Rennbahn: Positive Signale für DFB

Wie lange wird der Rechtsstreit um die Frankfurter Rennbahn noch dauern? Der Deutsche Fußball-Bund will dort eine Akademie bauen, der Renn-Club wehrt sich gegen die Räumung. Ein Berufungsprozess brachte dem DFB am 5. Mai einige gute Signale, aber auch neue Irritationen.

05.05.2017, 16:00

Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund ist dem geplanten aber immer wieder verzögerten Bau einer Akademie auf dem Gelände der Frankfurter Rennbahn ein Stück näher gekommen.

In einem Berufungsprozess hat das Oberlandesgericht Frankfurt den Frankfurter Renn-Club dazu ermuntert, über einen Vergleich zu diskutieren und "das Feuer einzustellen". Das Gericht signalisierte dem aktuellen Nutzer des Rennbahn-Areals, nur sehr dünne Erfolgsaussichten für eine Revision des Räumungsurteils zu haben.

"Wir werden in jedem Fall daran festhalten, den Neubau auf der Galopprennbahn zu verwirklichen", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. "Aber da es vor allem darum geht, dass wir eine Zentralverwaltung für Mitarbeiter bauen, brauchen wir eine Lösung. Wir können nicht bis ins Jahr 2024 warten."

Das Rennbahn-Gelände sollte eigentlich bereits zu Jahresbeginn an den DFB übergeben werden, die entsprechenden Verträge zwischen dem Verband und der Stadt Frankfurt sind bereits seit 2014 unterzeichnet. Doch der Renn-Club wehrt sich seit Monaten in mehreren Verfahren gegen die Räumungsklage und die Aufhebung des ursprünglich bis zum Jahr 2024 laufenden Mietvertrags. Die Rechtsstreitigkeiten zwischen Stadt Frankfurt, Betreibergesellschaft und Renn-Club beschäftigen mehrere Gerichte in einer Reihe von Prozessen.

Am 5. Mai war das Signal an den Renn-Club deutlich. Dennoch kam es auch rund um diese Verhandlung wieder zu großen Irritationen. Der Vertreter der Renn-Clubs brachte vor Gericht eine Parallelnutzung des Geländes ins Gespräch. Die Rennbahn könne auch rund um den DFB-Neubau bestehen. Der DFB wies das hinterher aber weit von sich.

"Wir haben uns mit den Renn-Club-Vertretern und der Stadt getroffen. In diesem Gespräch wurden die unterschiedlichen Standpunkte und Aspekte der Beteiligten erörtert und diskutiert. Den Vorschlag einer Koexistenz haben wir klar abgelehnt", betonte Nationalmannschafts- Manager Oliver Bierhoff. Auch der DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius erklärte: "Wir sind der Einladung aus Respekt gegenüber allen Beteiligten gefolgt. Wir sind sehr an einer baldigen Lösung interessiert. Dass dies nicht in einer Koexistenz auf dem Gelände der Galopprennbahn funktionieren kann, haben wir in dem Gespräch aber unmissverständlich zum Ausdruck gebracht."

Abgesehen von der Geländefrage hat der DFB aber noch ein anderes Problem mit seinem geplanten Leistungszentrum: Der Bau wird deutlich teurer als erwartet. Ursprünglich sollten weniger als 100 Millionen Euro dafür ausreichen, dann wurde das Budget auf 109 Millionen Euro erhöht. Aktuell ist von einer Summe von mindestens 125 Millionen Euro die Rede. "Wir werden das Thema am 19. Mai im Präsidium des DFB besprechen", sagte Grindel am Freitag.

Oberlandesgericht Frankfurt