1. Startseite
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Magdeburg bilanziert Sturmschäden

Sturm Xavier Magdeburg bilanziert Sturmschäden

Gerissene Leitungen und umgestürzte Bäume: Xaviert hielt Magdeburg in Atem. Jetzt geht es ans Aufräumen.

Von Martin Rieß 06.10.2017, 14:14

Magdeburg l Das große Aufräumen bestimmt in Magdeburg das Bild an vielen Stellen in Magdeburg. Eine Reihe von Hausbesitzern müssen Schäden an Häusern beseitigen.

Nach dem Unwetterereignis vom Donnerstag sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg (SFM) nach wie vor mit der Wiederherstellung der Verkehrssicherheit und Beseitigung akuter Schäden beschäftigt. Sturmtief „Xavier“ hat einige Schäden in verschiedenen Parkanlagen, auf den Grünflächen, im Straßenbegleitgrün und auf den Friedhöfen verursacht.

Der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg setzt die Aufräumarbeiten am Wochenende fort und durch weitere Firmen unterstützt. Allein in den Parkanlagen, im Straßenraum und auf den Grünflächen sind fünf Hebebühnen und acht Holzhäcksler im Einsatz. Auch auf den Friedhöfen wird mit Großtechnik gearbeitet. Hinzu kommen die händischen Aufräumarbeiten.

Gegenwärtig können die Schäden noch nicht beziffert werden. Auch ist derzeit noch offen, wie lange die Beseitigung der Unwetterschäden dauern wird. Insgesamt kann jedoch eine erste Bilanz hinsichtlich der Schwere der Schäden gezogen werden. Aus Sicht des SFM sind diese nicht mit jenen durch Sturmtief „Paul“ am 22. Juni zu vergleichen. Sturmtief „Xavier“ hat keine Schneise durch die Stadt gezogen, sondern weniger massive Schäden im gesamten Stadtgebiet verursacht. Besonders betroffen sind aus Sicht des Eb SFM der Stadtpark Rotehorn, der Nordpark, das Schleinufer und der Westfriedhof.

Insgesamt gab es vergleichsweise weniger Totalschäden an Bäumen, also entwurzelte Bäume oder massive Stammausbrüche. Jedoch zeigen sich Kronen-, Starkast- und Astausbrüche an Bäumen im gesamten Stadtgebiet, die nun beseitigt werden müssen.

Grundsätzlich gilt es nun, sich in Parkanlagen, auf Grünflächen und auf den Friedhöfen umsichtig zu bewegen, da sich noch gebrochene Äste in den Kronen befinden und herabfallen könnten.

Ab dem Donnerstagnachmittag hatten in Magdeburg die Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun: Infolge des Sturms musste die Feuerwehr bis gestern, 7 Uhr, zu 204 Einsätzen ausrücken. Straßen wurden von umgestürzten Bäumen versperrt, parkende Fahrzeuge unter Bäumen bedeckt, mehrere Bäume fielen gegen Gebäude, Dächer wurden abgedeckt, Dachziegel drohten auf Gehwege herabzufallen. Eingesetzt waren alle Löschfahrzeuge und Hubrettungsfahrzeuge der Berufs- und der freiwilligen Feuerwehr und der Ortsverband Magdeburg des Technischen Hilfswerks (THW). Zusätzlich lösten neun Brandmeldeanlagen Alarm aus und eine Person musste aus einem stecken gebliebenen Aufzug befreit werden.

Bürgermeister Klaus Zimmermann dankte allen Einsatzkräften: „Die vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfer haben dafür gesorgt, dass die Auswirkungen des Sturms auf die Landeshauptstadt keine gravierenden Folgen hatten. Hauptstraßen und Schienenwege der Magdeburger Verkehrsbetriebe wurden schnellstmöglich freigeräumt und viele umgestürzte Bäume von Wegen entfernt.“

Auch die Magdeburger Verkehrsbetriebe hatten mit der Schadensbeseitigung am Donnerstag zu tun. Halbseitig gesperrt war die Otto-von-Guericke-Straße, da das Dach des Verwaltungsgebäudes beschädigt war. Die Feuerwehr hat ihre Sicherungsarbeiten um 20.40 Uhr beendet. Von 14.30 bis 17.57 Uhr war die Friesenstraße wegen eines Asts auf der Straße gesperrt und die Busse fuhren durch den Europaring. Von 15 bis 18.10 Uhr war die Schönebecker Straße in Höhe Friedrich-List-Straße wegen einer beschädigten Oberleitung dicht – die Bahnen fuhren bis Buckau und es gab Schienenersatzverkehr. Von 15.10 bis 17.20 Uhr hatte sich auf dem August-Bebel-Damm ein Laken in der Oberleitung verfangen, so dass die Bahnen nur bis zum Zoo und zwischen Barleber See und Betriebshof Nord fuhren. Wegen eines Baums in der Oberleiung wurde die 6 zwischen 15.20 und 18 Uhr über den Nordbrückenzug umgeleitet. Ab 20 Uhr lief der Bus- und Straßenbahnverkehr wieder normal.

Anders auf den Bahnhöfen Magdeburgs: Auch am Freitag fallen zahlreiche Züge aus. Uneingeschränkt nutzbar ist die Strecke Hannover-Magdeburg-Berlin laurt Bahn erste wieder am Montag.

Die Autobahn bei Magdeburg war am Donnerstag für drei Stunden an der Schrotebrücke gesperrt, da zwei Transporter umgekippt waren. Die Fahrer blieben unverletzt.

Der schwere Sturm "Xavier" hat im gesamten Land Sachsen-Anhalt immense Sachschäden hinterlassen. Bahn- und Stromnetz haben am Freitag weiter Probleme.