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Lindner: Merkel muss einseitige Bindung an Türkei lösen

23.04.2016, 08:32

Berlin (dpa) - FDP-Parteichef Christian Lindner hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, sich in der Flüchtlingskrise aus der Abhängigkeit von der Türkei zu lösen. Merkel habe sich einseitig an Ankara gebunden.

Die Kanzlerin muss sich politisch aus dieser Lage befreien und mit Präsident Recep Tayyip Erdogan auf Augenhöhe sprechen, sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur anlässlich einer Reise Merkels in das türkisch-syrische Grenzgebiet.

Ich erwarte, dass die deutsche Bundeskanzlerin bei dem Besuch in der Türkei mit Präsident Erdogan in aller Klarheit über die massiven Einschränkungen der Menschenrechte, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei spricht. Deutschland darf wegen des Beitrags der Türkei bei der Bewältigung des Flüchtlingsstroms kein Auge zudrücken.

Zugleich unterstrich der FDP-Chef, die Türkei und Russland würden bei der Stabilisierung der Situation in Syrien gebraucht. Die Türkei bleibt für Deutschland ein wichtiger Partner. Wenn die Fluchtursachen in Syrien gelindert werden sollen, ist eine Voraussetzung dafür eine Entspannung im Verhältnis zwischen der Türkei und Russland. Die Kanzlerin sollte auf eine Deeskalation zwischen diesen beiden Staaten hinwirken.