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Tino Sorge bekommt Antwort vom Elbbrückenbesitzer

Auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Tino Sorge (CDU) lud Barbys Bürgermeister Jens Strube zu einem Gespräch ins Rathaus ein. Mit dem Landtagsabgeordneten Gunnar Schellenberger (CDU) und Klaus Bittrich vom Tourismusverein „Grafschaft Barby“ tauschten sich die Teilnehmer über die örtliche Infrastruktur aus.

Von Thomas Linßner 05.11.2015, 17:15

Barby l Drängendes Thema war der geforderte Radweg vom Barbyer „Durchlass“ in Richtung Pömmelte. Tino Sorge informierte sich vor Ort, machte aber auch deutlich, dass ohne Eigenmittel der Einheitsgemeinde kein Radwegneubau gefördert werden könne. Zur Lösung regte er an, vorrangig zunächst nur die Strecke bis zu den Kleingärten zu prüfen, da der sechsstellige Eigenanteil an den Gesamtinvestitionskosten in Höhe von 750 000 Euro für die gesamte Strecke bis Pömmelte seitens der Stadt nicht zu stemmen wäre. „Wir brauchen eine realistische Alternative, die auch finanzierbar ist. Es muss bei diesem Radweg ja nicht die Luxusvariante für mehr als eine halbe Million sein. Ein sicherer Weg für die Radfahrer ließe sich bestimmt auch mit überschaubareren Mitteln bauen“, unterstrich Tino Sorge.

Anfang Oktober hatten am „Durchlass“ rund hundert Bürger mit Plakaten für einen Radweg demonstriert.

Gunnar Schellenberger und Jens Strube sprachen auch eine alternative Streckenführung abseits der Landstraße an, die günstiger zu bauen wäre und später in einen Radweg, etwa zur Kreisgrabenanlage hin, münden könnte. Schellenberger: „Mehr Verkehrssicherheit ist eine wichtige Sache. Wir sollten jetzt aber klug überlegen und schauen, wie dieser Radweg in ein touristisches Wegenetz integriert werden kann. So ließen sich noch ungenutzte Fördermöglichkeiten erschließen.“ Dazu sagte der Landtagsabgeordnete dem Bürgermeister zeitnahe Gespräche mit Umweltminister Aeikens und Verkehrsminister Webel zu, um hier schnellstens weitere Finanzierungsoptionen auszuloten.

Klaus Bittrich reagierte positiv auf den Einsatz der Politiker für die Radfahrer und verwies auf die Bedeutung der Strecke für Radtouristen. Die ungewisse Zukunft der Elbbrücke könnte aber den schönen Ideen einer Radwegevernetzung der Sehenswürdigkeiten und Herbergen beiderseits der Elbe zunichte machen.

Tino Sorge informierte Strube und Bittrich über Gespräche mit dem Sächsisches Institut für Regionalökonomie und Energiewirtschaft (Sire AG), das die Brücke erworben hatte. Dort hätte man ihm versichert, dass zu keinem Zeitpunkt eine Demontage des historischen Barbyer Wahrzeichens geplant gewesen sei, vielmehr solle der Übergang weiter genutzt werden, um die ostelbische Region bis Güterglück zu erschließen. Zuvor hatten sich der Bundestagsabgeordnete Tino Sorge und der Europaabgeordnete Sven Schulze (CDU) in einem Brief an die neuen Eigentümer gewandt und sich für den Erhalt der Brücke eingesetzt.

Bisher waren alle Kontaktversuche der Stadt und AG Brücke zum neuen Besitzer unbeantwortet geblieben.

Klaus Bittrich, der auch Kopf der Arbeitsgemeinschaft zum Erhalt der Elbbrücke ist, wundert und freut sich gleichsam über diese Aussage, bleibt aber skeptisch. „Das wäre zu schön um wahr zu sein. Ich glaube es aber erst, wenn ich es schwarz auf weiß habe.“ Dennoch sieht er auch die Deutsche Bahn generell in der Pflicht, Verkehrsdenkmale zu erhalten. „Man kann sich nicht so einfach aus der Verantwortung ziehen und das mit wirtschaftlichen Totschlagargumenten begründen“, so Bittrich.