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Zweites GoldKoch auch Kurzbahn-Weltmeister über 200 Meter Brust

Das Schwimm-Jahr beendet Marco Koch als Doppel-Weltmeister. Bei der Kurzbahn-WM in Kanada holt der Darmstädter nach der Olympia-Enttäuschung sein zweites Gold. Typisch Koch: Die Zeit ist ihm wichtiger als der Titel.

Von Marc Zeilhofer und Christian Kunz, dpa 09.12.2016, 10:43

Windsor (dpa) - 24 Stunden wie diese hätte sich Deutschlands Vorschwimmer Marco Koch in Rio gewünscht. Mit Doppel-Gold bei der Kurzbahn-WM bewies der Olympia-Siebte in Windsor seine Extra-Klasse.

Nach dem überraschenden Sieg über die 100 Meter Brust siegte der Darmstädter auch auf seiner Spezialstrecke. Über die 200 Meter Brust lag Topfavorit Koch in 2:01,21 Minuten anderthalb Sekunden vor dem Briten Andrew Willis.

"Ich bin super glücklich, dass es noch mal geklappt hat zu gewinnen", sagte Koch nach dem Rennen. "Die Zeit war nicht ganz so gut, aber es hat von Anfang an nicht so hundertprozentig gepasst, weil ich doch sehr müde war, aber ich kann doch sehr zufrieden sein." Mit der Belastung von fünf Rennen in zwei Tagen und des Jetlags blieb der 26-Jährige über seinen vor knapp drei Wochen aufgestellten Weltrekord von 2:00,44, hatte die Konkurrenz aber jederzeit im Griff. Immerhin war es die beste Zeit bei einer Kurzbahn-WM über die Strecke und das dritte Edelmetall für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bei den Titelkämpfen in Kanada.

Zwar können die Erfolge die Olympia-Enttäuschungen nicht wettmachen und die Konkurrenz in Windsor war eine ganz andere als in Rio. Doch auf dem eingeschlagenem Weg im Zuge der Spitzensportreform sind Medaillen für den DSV willkommene Mut- und Muntermacher. "Ein Sahnehäubchen für Marco, er hat das supertoll gemacht", befand Chefbundestrainer Henning Lambertz.

Koch ist der dritte Brustschwimmer überhaupt mit einem Gold-Double bei einer Kurzbahn-WM. Er krönte so seine überragende Saison auf der 25-Meter-Bahn. Im Weltcup gewann Koch auf seiner Spezialdistanz alle acht Rennen, bei denen er angetreten war. Vor Weihnachten bestreitet er noch einen Wettkampf in Lausanne, vom 28. Dezember an steht das nächste Trainingslager an.

Auf der Langbahn hatte Koch als Weltmeister bei den Olympischen Spielen in Rio im August auf Platz sieben die erhoffte Medaille verpasst. Vor allem sein Gewicht wurde thematisiert, Lambertz bemängelte eine suboptimale Form. Koch und sein Heimtrainer Alexander Kreisel konterten, dass 2015 in etwa gleich viel Kilos zum WM-Titel geführt hätten. Nach Rio nahm Koch bis zu 13 Kilogramm ab und verlor trotz der Diät innerhalb weniger Wochen nicht seine Leistungsfähigkeit. Abzunehmen war im Koch-Team schon länger ein Thema, allerdings erschien das Risiko eine Leistungsabfalls vor Olympia zu groß.

Philip Heintz aus Heidelberg erreichte nach Silber über die 200 Meter Lagen auch das Finale über seine Nebenstrecke 100 Meter in der Nacht zu Samstag. Er wurde in 52,63 Sekunden Gesamt-Fünfter beider Halbfinals. "Ich habe noch einige Fehler gemacht, die mich nerven. Ich hoffe, dass ich sie morgen abstellen kann. Das wird sein sehr enges Finale", sagte Heintz.

Südafrikas 2012-Olympiasieger Chad Le Clos sorgte für den zweiten Weltrekord dieser WM. Über 100 Meter Schmetterling verbesserte er seinen zwei Jahre alten Weltrekord um 36 Hundertstelsekunden auf 48,08 Sekunden. Damit gewann Le Clos seine zweite WM-Goldmedaille nach dem Erfolg über 200 Metern Schmetterling.

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