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Hintergrund Welche Folgen Stickoxide für unsere Gesundheit haben

25.04.2017, 12:18

Berlin (dpa) - Diesel-Fahrzeuge stoßen laut Umweltbundesamt mehr gesundheitsschädliche Stickoxide aus als nach EU-Grenzwert zulässig. Was genau ist das und wie wirken sie sich auf die Gesundheit aus?

DEFINITION: Stickstoffoxide (kurz auch Stickoxide genannt) sind gasförmige Verbindungen, die aus Stickstoff- und Sauerstoff-Atomen bestehen. Es gibt Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2). Beide zusammen werden als NOx abgekürzt.

ENTSTEHUNG: In der Natur kommen NOx nur in winzigen Mengen vor. Sie entstehen als unerwünschtes Nebenprodukt beim Verbrennen - vor allem in Automotoren, aber auch bei Kohle- und Gaskraftwerken, Holzöfen sowie bei Schiffen. Dieselmotoren stoßen mehr NOx aus als Benziner.

FOLGEN: NOx sind stark reaktiv - das heißt, sie gehen schnell Verbindungen mit anderen Stoffen ein, zum Beispiel mit Kohlenwasserstoffen. Dadurch verstärken sie etwa die Bildung von bodennahem Ozon und erhöhen die Feinstaubbelastung. Stickstoffdioxid ist schädlicher als Stickstoffmonoxid.

GEFAHREN FÜR DIE GESUNDHEIT: Stickstoffdioxid reizt die Atemwege. Laut Umweltbundesamt ist das vor allem für Asthmatiker ein Problem, da es dazu beiträgt, dass die Bronchien sich verengen. Es verstärkt Allergene, schädigt Schleimhäute und reizt die Augen. Ist man NO2 länger ausgesetzt, kann es laut Bundesgesundheitsministerium die Lungenfunktion beeinträchtigen und zu chronischen Herz-Kreislauferkrankungen führen, da sich die Stoffe im Blut verteilen und zum Beispiel die Gefäßspannung beeinflussen.

GEFAHREN FÜR DIE UMWELT: Stickstoffdioxid kann auch Pflanzen schädigen. Beobachtet wird unter anderem ein Gelbwerden der Blätter, vorzeitiges Altern und Wachstumsstörungen. Zudem trägt Stickstoffdioxid zur Überdüngung und Versauerung von Böden und in geringem Maße auch von Gewässern bei.

GRÖßENORDNUNG: Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur hat Sickstoffdioxid im Jahr 2012 in Deutschland 10 400 Todesfälle verursacht. Neuere Zahlen gebe es nicht, berichtet das Institut für Epidemiologie II am Helmholtz-Zentrum München. Allerdings gehöre zur Wahrheit auch, dass die Luft heute sauberer sei als vor 30 Jahren.