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Vierte in St. Moritz Rebensburg als Super-G-Vierte knapp an WM-Podium vorbei

Weniger als zwei Zehntelsekunden fehlen Viktoria Rebensburg beim Auftaktrennen der Ski-WM zur erhofften Medaille im Super-G. Am Ende muss sich Deutschlands beste Skirennfahrerin mit dem vierten Platz zufrieden geben - und den Blick auf die Abfahrt richten.

Von Maximilian Haupt und Manuel Schwarz, dpa 07.02.2017, 13:50

St. Moritz (dpa) - Dem bitteren vierten Rang im Auftaktrennen der Ski-WM konnte Viktoria Rebensburg auch etwas Positives abgewinnen.

Auch wenn sie das erhoffte Edelmetall im Super-G von St. Moritz hauchdünn um 0,17 Sekunden verpasste, hatte sie ihren Platz bei der Medaillenzeremonie der besten Sechs gesichert. "Wir haben jetzt ein Auto zum Runterfahren. Und jetzt sehe ich mal, was da so los ist", sagte Deutschlands beste Skirennfahrerin zum geplanten Trip ins Zentrum des Nobel-Skiorts mit einem Fahrservice. "Das ist eine gute Motivation für die nächsten Rennen."

Am Sonntag will Rebensburg sich dieses Privileg erneut erarbeiten - und abends auf dem Kulm-Platz nicht nur Statistin sein, sondern mit einer WM-Medaille zu den Hauptdarstellerinnen zählen. "Das tut weh, aber ich bin in der Abfahrt gut drauf, die WM hat gerade erst angefangen", betonte die 27-Jährige. "Ich habe gezeigt, dass ich gut in Form bin und voll dabei. Irgendwann kommt das Glück zurück. Ich werde auf alle Fälle meinen Teil dazu beitragen und hart dafür arbeiten."

Zum Auftakt brachte sie ein Fahrfehler kurz vor dem Ziel um alle Chancen auf einen Podestplatz. Nach starken Zwischenzeiten konnte sie nach dem vorletzten Sprung die Linie nicht halten. "Da hat es mich hinten reingedrückt, und ich habe die Zehntel verloren, die mir fehlen auf den Dritten", erklärte sie.

Der Sieg ging überraschend an Nicole Schmidhofer aus Österreich, die in ihrer Karriere noch nie einen Weltcup gewonnen und im Super-G erst ein Podestresultat vorzuweisen hatte. Vor einem Jahr hatte sie beim Training in Cortina noch einen Kreuzbandriss erlitten. "Ich bin nie verlegen um einen Spruch, aber heute ist es schwer. Gold war für mich unerreichbar mit der Lara", berichtete sie und meinte: "Unglaublich!" Titelverteidigerin Anna Veith umarmte ihre Teamkollegin im Ziel lange, bei der Hymne musste Schmidhofer vor Rührung weinen.

Die unterlegene Lara Gut wischte der Österreicherin die Tränen aus dem Gesicht und zeigte Größe. Als Topfavoritin musste sich die Schweizerin bei ihrer Heim-WM mit Bronze zufrieden geben. Zweite wurde Tina Weirather aus Liechtenstein (+0,33 Sekunden), die nach eigenen Angaben mit einer gebrochenen Hand unterwegs gewesen war. Kira Weidle kam als zweite DSV-Starterin auf Rang 31.

Als Gut zunächst knapp hinter Weirather als Zweitplatzierte über die Ziellinie fuhr, kam vom Publikum auf den nicht voll besetzten Tribünen ein kollektives "Aaahh". Die letztjährige Weltcup-Gesamtsiegerin, die in diesem Winter vor der WM drei von vier Super-G gewonnen hatte, lehnte danach lange enttäuscht gegen eine Absperrung, ehe sie das Lächeln wieder fand. "Die erste Medaille, sicher cool und so", meinte sie: "Es ist eine Medaille, ich denke, es wird immer besser."

Immerhin blieb ihr Edelmetall - im Gegensatz zu Rebensburg, die dem Deutschen Skiverband die erste WM-Medaille im Super-G seit Maria Rieschs Bronze 2011 einfahren wollte. Das bis dato letzte Gold in der Disziplin hatte Katja Seizinger 1993 in Morioka Shizukuishi gewonnen.

Gar nicht ins Ziel kam US-Star Lindsey Vonn: Die Rekordsiegerin im Weltcup verlor zunächst kurz ihren Stock und wählte danach deswegen eine freche Linie - fuhr aber nach rund 44 Sekunden noch vor der zweiten Zwischenzeit an einem Tor vorbei. "Heute hieß es: Alles oder nichts. Und es wurde nichts", sagte Vonn. Auch sie setzt nun wie Rebensburg auf die Abfahrt, wo sie Favoritin ist.

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