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So gut wie seit Jahren nicht Super-G: Skirennfahrer Sander starker Fünfter in Gröden

Da geht noch mehr - immer wieder haben die Verantwortlichen im Deutschen Skiverband in den vergangenen Monaten auf das vorhandene Potenzial der Speedfahrer verwiesen. Am Freitag gab es endlich eine Bestätigung: drei persönliche Bestleistungen in Südtirol.

Von Maximilian Haupt und Manuel Schwarz, dpa 16.12.2016, 15:23

Gröden (dpa) - Noch völlig außer Atem marschierte Josef Ferstl zu seinem Zimmerkollegen Andreas Sander und gratulierte ihm zum besten Weltcup-Resultat seiner Karriere.

Platz fünf von Sander beim Super-G in Gröden war ein echtes Ausrufezeichen und freute den Skirennfahrer aus Bayern noch mehr als die eigene starke Leistung und Rang 13. "Dieses Team, das lange so in der Kritik stand - wir ziehen an einem Strang. Das ist schon geil", sagte Ferstl nach der Umarmung mit dem 27 Jahre alten Sander. "Das ist seit langem das beste Ergebnis, was unser Team zusammengebracht hat." Dazu kam Rang 17 von Thomas Dreßen.

Weniger als eine halbe Sekunde fehlte Sander auf Abo-Sieger Kjetil Jansrud aus Norwegen. "Ich war einfach erleichtert und froh, dass es Platz fünf ist im Ziel. Das hatte ich nicht erwartet", sagte er und berichtete von einem schlechten Gefühl vor dem Start und Fehlern nach der zweiten Zwischenzeit. "Das kann man natürlich analysieren. Aber da rege ich mich jetzt nicht auf, dass viel mehr drin gewesen wäre, sondern bin vielmehr sehr zufrieden. Es gibt nichts, worüber ich mich ärgere", betonte er. "Wahnsinn."

In Gröden gelang dem Speedteam des Deutschen Skiverbands (DSV) der vorläufige Höhepunkt einer seit 2014 positiven Entwicklung, seit Mathias Berthold als Bundestrainer verantwortlich ist. Sander, dazu noch persönliche Bestleistungen im Super-G von Ferstl - im erst dritten Rennen nach einem Kreuzbandriss - und dem 23 Jahre alten Dreßen: Die Ausbeute auf der berühmten Saslong in Südtirol war so gut wie seit Jahren nicht.

"Das ist ein cooles Ergebnis", sagte der Österreicher Berthold. "Wir haben es, glaube ich, noch nie geschafft, dass wir drei Leute unter den ersten 20 gehabt haben. Das ist das, was wir uns vorgenommen haben."

Schon vor dem Rennen hatte Berthold das Ziel bekräftigt, bei Olympia 2018 in Abfahrt und Super-G um Medaillen mitfahren zu wollen. Zuvor aber bekommt Sander bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz die Chance auf Edelmetall. Mit seiner Fahrt löste er das Ticket für den Saisonhöhepunkt im Februar. Ferstl gelang die halbe Norm, ihm fehlt ein weiteres Top-15-Resultat.

Nur Klaus Brandner blieb mit Platz 46 hinter den Erwartungen. Tobias Stechert musste absagen. Er wurde nach Knie-Problemen in München am Meniskus operiert und soll bestenfalls im Januar zurückkommen.

Die Referenzgröße bei der Abfahrt am Samstag (12.15 Uhr/ARD) wird erneut Norwegens Überflieger Jansrud sein. Seinen dritten Sieg im dritten Speed-Rennen des WM-Winters sicherte er sich mit 0,06 Sekunden Vorsprung auf Landsmann Aleksander Aamodt Kilde. Erik Guay aus Kanada war als Dritter 0,13 Sekunden zurück. "Beeindruckend, wie immer. In Gröden ganz besonders. Aber es ist schön, mal nicht so weit weg zu sein", sagte Sander zur Leistung der Norweger.

Ein sechster Rang beim Weltcup-Finale im Frühjahr in St. Moritz war bis zum Super-G in Südtirol sein bestes Ergebnis gewesen. Stechert war mit Rang fünf bei einer Abfahrt im November 2012 in Lake Louise letztmals als DSV-Athlet unter die besten fünf in einem Speed-Rennen gekommen. In einem Super-G war ein Deutscher letztmals vor fast genau sechs Jahren besser: 2010 wurde Stephan Keppler in Gröden Zweiter.

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