1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Sturm in Lillehammer: Skisprung-Weltcup abgebrochen

EIL

RAW-AIR-Tour Sturm in Lillehammer: Skisprung-Weltcup abgebrochen

Die RAW-AIR-Tour macht ihrem Namen alle Ehre. Zu starker Wind führt zur Absage des Skisprung-Weltcups in Lillehammer. Ob der Wettbewerb nachgeholt wird, blieb zunächst offen.

Von Eric Dobias, dpa 14.03.2017, 18:11

Lillehammer (dpa) - Ein Sturm an der Olympiaschanze in Lillehammer hat den geplanten Angriff der deutschen Mixed-Weltmeister Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler auf RAW-AIR-Spitzenreiter Stefan Kraft gestoppt.

Wegen zu starken Windes brach die Jury den Skisprung-Weltcup nach 26 Springern aus Sicherheitsgründen ab. "Schade. Vor allem Markus Eisenbichler liebt diese Schanze und wäre hier sicher um den Sieg mitgesprungen", sagte Bundestrainer Werner Schuster. "Aber es ging einfach nicht."

Im Kampf um die 60 000-Euro-Siegprämie liegt somit weiter Doppel-Weltmeister Kraft aus Österreich mit 823,6 Punkten vor Wellinger (802,7) und Eisenbichler (785,4) an der Spitze der Gesamtwertung. Der 25 Jahre alte Bayer hatte am Vortag mit einem tollen Flug auf 140,5 Meter die Qualifikation gewonnen und galt als ein heißer Sieganwärter.

Das DSV-Team reist am Mittwochmorgen weiter nach Trondheim, wo die mit 100 000 Euro dotierte Serie fortgesetzt wird. Ob es dort - wie geplant - am Mittwoch nur eine Qualifikation gibt oder ob der ausgefallene Wettbewerb nachgeholt wird, ist noch offen.

"Ich könnte mir vorstellen, dass die Veranstalter ein Ersatzprogramm auf die Beine stellen", sagte Schuster. Sein österreichischer Kollege Heinz Kuttin hält dagegen nichts von solchen Plänen. "Wir sind am Ende der Saison, und die Tour ist schon anstrengend genug", mahnte er.

Bei stürmischen Böen von zwölf Metern pro Sekunde hatte schon am Nachmittag vieles auf eine Absage des Wettbewerbs hingedeutet. Der Probedurchgang musste gestrichen und der Beginn des Wettkampfes um eine halbe Stunde verschoben werden. Als die Sonne unterging, verschwand für kurze Zeit auch der Wind - und die Jury gab grünes Licht. "Da sah es ganz gut aus. Es war richtig, um den Wettbewerb zu kämpfen", lobte Schuster.

Doch nach wenigen Minuten frischte es wieder auf - und es entwickelte sich ein Geduldsspiel mit diversen Unterbrechungen, die an die Substanz der Springer gingen. Erst als der Slowene Jernej Damjan nur mit Mühe einen schweren Sturz verhindern konnte, hatte die Jury ein Einsehen und entschied sich für eine längere Pause. Eine halbe Stunde später kapitulierte sie vor den Naturgewalten. "Es war gefährlich, der Abbruch war die richtige Entscheidung", sagte Schuster.

Live-Ticker