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Betreiber HHLA senkt Aussicht Flaute im Hamburger Hafen: Brexit und Trump verunsichern

Brexit, Trump und die Ukraine machen dem Hamburger Hafenbetreiber HHLA zu schaffen. Das Wachstum fällt in diesem Jahr wahrscheinlich aus. Dennoch will das Unternehmen den Schienentransport stärken und neue digitale Geschäftsfelder erschließen.

30.03.2017, 14:31

Hamburg (dpa) - Flaute im Hafen trotz anziehender Weltwirtschaft: Mit der Aussicht auf einen sinkenden Gewinn und nur gleichbleibende Umsätze im laufenden Jahr hat die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) negativ überrascht.

"Wegen der geopolitischen Unsicherheiten haben wir keine Planungssicherheit", sagte die Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath bei ihrer ersten Bilanzvorlage. Die Aktie des Hafenbetreibers sackte daraufhin zwischenzeitlich um rund 16 Prozent ab.

Mit den USA und Großbritannien seien wegen noch unklarer Positionen der neuen US-Regierung und des geplanten Brexits zwei wichtige Märkte "mit Unsicherheiten behaftet", sagte Titzrath. Der Ukraine-Konflikt erschwere Prognosen zur Entwicklung des 2016 profitablen HHLA-Terminals in Odessa am Schwarzen Meer, während sich die weiter bestehenden Sanktionen negativ auf das Russland-Geschäft auswirkten.

Mit Blick auf die Reedereibranche sagte Titzrath: "Es ist davon auszugehen, dass sich der Konsolidierungsprozess fortsetzt." Der Betreiber muss befürchten, dass sich die Verkehrsströme verschieben, also weniger Containerschiffe Hamburg anlaufen könnten.

2016 hatte die HHLA im Gesamtkonzern rund 1,18 Milliarden Euro umgesetzt sowie rund 1,15 Milliarden Euro in der wichtigsten Sparte Hafenlogistik - eine Steigerung um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der operative Gewinn (Ebit) lag bei knapp 148 Millionen Euro - und einschließlich des nicht börsennotierten Teilkonzerns Immobilien bei 164 Millionen Euro, hier wird für 2017 nur noch höchstens mit 160 Millionen Euro gerechnet. Der Überschuss legte konzernweit um rund zehn Prozent auf 73 Millionen Euro zu. In der Hafenlogistik stieg er um acht Prozent auf 64 Millionen Euro.

Trotz unsicherer Rahmenbedingungen soll die Beteiligung an Terminals weltweit ausgeweitet werden. Mit Blick auf die bestehenden Terminals sprach sich die seit Januar amtierende Vorstandschefin erneut für eine schnelle Lösung für die Elbvertiefung aus: "Wir brauchen diese Maßnahme." Die Vertiefung soll großen Schiffen besseren Zugang zum Hamburger Hafen verschaffen. Im Februar hatte das Bundesverwaltungsgericht Nachbesserungen bei den Planungen verlangt.

Website HHLA

HHLA-Geschäftsbericht 2016