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Krise um Schiffskrediten NordLB will fast jede fünfte Stelle streichen

Die weltweite Krise im Geschäft mit Schiffskrediten trifft die NordLB hart - ein Milliardenverlust im Vorjahr war die Folge. Jetzt stellt sich die Bank neu auf. Das bedeutet Stellenstreichungen.

30.05.2017, 11:51

Hannover (dpa) - Norddeutschlands größte Landesbank NordLB will bis zu einem Fünftel aller Stellen im Konzern streichen.

Das schwierige Geschäft mit Schiffskrediten hatte ihr im Vorjahr einen Verlust von 1,96 Milliarden Euro eingebrockt, außerdem steht die rechtliche Verschmelzung mit der übernommenen Bremer Landesbank bevor. Bis zu 1250 Stellen sollten im Rahmen des Umbauprogramms wegfallen, teilte die Landesbank in Hannover mit.

Bis Ende 2020 wolle die NordLB 150 bis 200 Millionen Euro einsparen, um den Konzern "nachhaltig profitabel" zu machen. Alle Sparten einschließlich der Tochtergesellschaften und Beteiligungen stünden auf dem Prüfstand, auch Verkäufe würden erwogen.

Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, die Landesbank prüfe den Verkauf ihrer Immobilientochter Deutsche Hypothekenbank. Ein Sprecher sagte dazu, es sei noch zu früh, um Genaueres sagen zu können.

Der Konzern beschäftigt insgesamt rund 6000 Mitarbeiter. Schon im April hatte Vorstandschef Thomas Bürkle angekündigt, dass zu der Fusion mit der Bremer Landesbank Stellenabbau gehöre. Entlassungen sollten vermieden, könnten aber nicht ausgeschlossen werden, sagte er damals. Am Dienstag machte der Konzern keine Angaben dazu, wie genau die Jobs abgebaut werden sollen.

Schiffskredite machen vielen Banken zu schaffen. Schon vor Jahren begann die Schifffahrtskrise - Frachtraten sanken drastisch. Die Folge: Die Reeder konnten und können Zins und Tilgung nicht mehr bedienen. Die Kredite werden "faul". Die Bremer Landesbank und die NordLB sind als norddeutsche Banken traditionell stark im maritimen Feld aktiv. Wegen des Risikos, dass Kredite nicht zurückgezahlt werden, müssen Banken hohe Summen zurückstellen.

Die Krise bei den Schiffsfinanzierungen bedeute weiter "große Herausforderungen", auch wenn die Geschäfte gut liefen und die Risikovorsorge gesunken sei, sagte Bürkle. Im ersten Quartal kehrte die NordLB in die schwarzen Zahlen zurück: Unter dem Strich verdiente sie 214 Millionen Euro - nach einem Verlust von 93 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Niedersachsen ist NordLB-Haupteigentümer - neben Sachsen-Anhalt, dem Sparkassenverband Niedersachsen, dem Sparkassenbeteiligungsverband Sachsen-Anhalt und dem Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg-Vorpommern.

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