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EU-Pauschalreise-Richtlinie Reisebüros fürchten um Geschäft durch neues Reiserecht

21.01.2017, 09:13

Berlin (dpa) - Reisebüros protestieren gegen die geplanten Änderungen des Reiserechts. Etwa 68.000 Briefe und E-Mails haben sie nach einem Aufruf des Branchenverbands DRV inzwischen an Bundestagsabgeordnete geschickt, wie der Verband mitteilte.

Die Vermittler fürchten, künftig wie ein Pauschalreise-Veranstalter haften zu müssen, wenn sie Urlaubern Einzelbausteine wie Flug und Hotel im Paket verkaufen.

Um das zu vermeiden, müsste der Kunde jedes einzelne Element getrennt bezahlen. "Das ist bürokratisch, praxisfern und droht die Kunden aus dem Reisebüro zu vertreiben", kritisierte DRV-Präsident Norbert Fiebig.

Laut einer Umfrage des Verbands unter etwa 1800 Reisebüros befürchten 88 Prozent der Betriebe mehr Bürokratie. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) sagten, dass der Verkauf scheitern werde, weil getrennte Bezahlvorgänge dem Kunden kaum zu vermitteln seien. Bei der Mehrheit der Reisebüros (56 Prozent) setzt sich eine Buchung für einen Kunden aus drei bis fünf verschiedenen Einzelleistungen zusammen.

Hintergrund der Gesetzesänderung ist die Umsetzung der EU-Pauschalreise-Richtlinie in deutsches Recht. Sie soll Urlauber besser schützen. Das gilt vor allem für Buchungen von verschiedenen Bausteinen über das Internet, die bisher rechtlich nur zum Teil erfasst waren. Am Montag findet eine Anhörung im Bundestagsausschuss für Recht und Verbraucherschutz statt.

Gesetzentwurf zur Änderung reiserechtlicher Vorschriften

DRV-Kampagne