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Volkswagen zahlt wohl weniger Prämie für 2015

Wie viele Kunden verabschieden sich im Abgas-Skandal von VW? Die Frage beschäftigt nicht nur das Management in Wolfsburg. VW-Betriebsratschef Osterloh sorgt sich vor allem wegen falscher Angaben zum Spritverbrauch - und verlangt auch Opfer vom Vorstand.

27.11.2015, 16:01

Wolfsburg (dpa) - Die rund 120 000 Mitarbeiter im Haustarifvertrag von Volkswagen müssen als Folge des Abgas-Skandals wohl auf eine ansonsten üppige Bonuszahlung für das laufende Jahr verzichten. 

Zehn Prozent von null ist null, sagte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh am Freitag in Wolfsburg. Normalerweise werden im Frühjahr zehn Prozent des operativen Gewinns der Pkw-Kernmarke auf die Haustarif-Beschäftigten aufgeteilt. Er erwarte aber im Gegenzug vom Vorstand, dass auch dessen Mitglieder bei ihren Bonuszahlungen deutlich zurückstecken, sagte Osterloh. Das Management habe eine moralische Verpflichtung gegenüber den Beschäftigten.

In einem dpa-Interview hatte Osterloh Mitte November noch in Aussicht gestellt, dass zumindest eine verminderte Bonuszahlung trotz der Abgas-Affäre möglich sein könnte: Wir kriegen da schon was hin.

Aber ich kann heute schon sagen, dass der Bonus nicht auf dem Niveau des Vorjahres liegen kann. Darüber sind wir uns doch alle im Klaren. Der neue VW-Markenchef Herbert Diess schränkte bereits damals ein: Das Unternehmen wird weniger verdienen, und die finanzielle Anspannung steigt beträchtlich. Da muss man natürlich reagieren.

Für das Jahr 2014 hatte Volkswagen im vergangenen März rückwirkend je 5900 Euro Prämie an seine Haustarif-Mitarbeiter ausgeschüttet. Für 2015 sei bereits ein Abschlag von knapp 1500 Euro gezahlt worden, sagte ein Sprecher des VW-Betriebsrates. Den müsse niemand zurückgeben.