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Hochansteckender Pilz Forscher arbeiten an Rettungsplan für den Feuersalamander

Artenschützer sind alarmiert: Der Feuersalamander ist durch einen hochansteckenden tödlichen Pilz bedroht. Wenn es ganz schlimm kommt, sollen Tiere in Gefangenschaft geholt und die Art so gerettet werden.

25.04.2017, 06:26

Aachen (dpa) - Der Feuersalamander wird in Deutschland von einem aggressiven, tödlichen Pilz bedroht - Wissenschaftler bereiten sich inzwischen auf den schlimmsten Fall vor.

Mit einem Rettungsplan wollen sie verhindern, dass die Amphibienart hierzulande durch den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) unwiederbringlich ausgelöscht wird, wie das Zoologische Institut der TU Braunschweig mitteilte. Sollte der Feuersalamander durch den Pilz vom Aussterben bedroht sein, sollen nicht infizierte Tiere wie in einer Art Arche Noah in Gefangenschaft überleben.

Der wahrscheinlich aus Asien eingeschleppte Pilz war 2015 in Deutschland zum ersten Mal an einem freilebenden Tier nachgewiesen worden: in der nordrhein-westfälischen Eifel an der belgischen Grenze. In den Niederlanden hat der Pilz den Feuersalamander in den letzten Jahren fast ausgerottet. In Belgien ist die Population völlig eingebrochen. Das befürchten Experten auch für die nordrhein-westfälische Eifel, nachdem die Bestände in einigen Bachtälern massiv zurückgegangen oder gar ganz verschwunden sind.

Ob der als "Salamanderfresser" bekannte, hochansteckende Pilz über Nordrhein-Westfalen hinaus aktiv ist, wissen die Forscher nicht. Die Erfassung der nachtaktiven Tiere in der Abgeschiedenheit ist sehr schwierig. Deutschland ist der Verbreitungsschwerpunkt des Feuersalamanders in der EU und trägt für diese Amphibienart eine besondere Verantwortung.