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Auch Flunder betroffen Kieler Experte: Ostsee wird zu warm für Dorsch

12.06.2017, 19:27
Dem Dorsch wird die Ostsee langfristig zu warm. Die Temperatur in der Ostsee steige klimabedingt drei Mal schneller als in den Ozeanen. Foto: Stefan Sauer
Dem Dorsch wird die Ostsee langfristig zu warm. Die Temperatur in der Ostsee steige klimabedingt drei Mal schneller als in den Ozeanen. Foto: Stefan Sauer dpa-Zentralbild

Kiel (dpa) - Der Dorsch könnte nach Einschätzung eines Experten wegen der steigenden Wassertemperaturen im nächsten Jahrhundert aus der Ostsee verschwunden sein.

"Vor allem dem Dorsch wird es eindeutig zu warm in der Ostsee. Wir gehen davon aus, dass er bei uns in 50 bis 80 Jahren ausgestorben sein könnte", sagte der Kieler Meeresökologe Thorsten Reusch den "Kieler Nachrichten". Die Temperatur in der Ostsee steige klimabedingt drei Mal schneller als in den Ozeanen. Flunder, Kabeljau oder Dorsch zählten "ganz klar zu den Verlierern", sagte der Wissenschaftler am Kieler Geomar-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung.

Nach Angaben der Zeitung forderte Reusch von der Politik ein schnelles Handeln. So seien die Fangquoten für den Dorsch in der westlichen Ostsee viel zu hoch: "Es besteht die Gefahr, dass dort bei einem schlechten Jahr für den Dorsch-Nachwuchs der Bestand komplett zusammenbricht", sagte Reusch dem Blatt.