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"Kurioses Artenkabinett" WWF stellt neue Tiere und Pflanzen vor

Stachelig, schillernd bunt oder winzig klein: In abgelegenen Gebieten in Südostasien haben Forscher Dutzende neue Arten entdeckt. Manche der Tiere beflügeln die Fantasie.

19.12.2016, 07:14

Bangkok (dpa) - Forscher haben in der Mekong-Region in Südostasien 163 bislang unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt.

Wie die Umweltorganisation WWF am Montag im Report "Kurioses Artenkabinett" berichtet, ist unter den Funden eine drachenähnliche Eidechse (Acanthosaura phuketensis), die dem Reich der Serie "Game of Thrones" entsprungen sein könnte. Bei einer Schlange mit in Regenbogenfarben schillerndem Kopf (Parafimbrios lao) fühlen sich die Naturschützer an Ziggy Stardust erinnert, ein Alter Ego des Pop-Sängers David Bowie.

Zu dem Report haben Hunderte Forscher beigetragen. Die neuen Arten spürten sie in Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam auf. Der überwiegende Großteil der Neuentdeckungen - 126 Arten - sind Pflanzen. Hinzu kommen 9 Amphibien, 11 Fische, 14 Reptilien und 3 Säugetiere. Der WWF berichtet zum Beispiel von einem bräunlichen, drei Zentimeter kleinen Frosch (Leptolalax isos) und einem Gecko mit hellblauen Flecken (Gekko bonkowskii).

Die Region um den rund 4500 Kilometer langen Mekong gilt als sehr artenreich. Allein zwischen 1997 und 2015 wurden dort rund 2400 neue Spezies beschrieben. Die beteiligten Wissenschaftler berichten, dass sie die Arten vor allem in schwer zugänglichen, entlegenen Gebieten gefunden hätten. Der WWF sieht die Region und damit Tiere und Pflanzen durch viele Einflüsse gefährdet: wachsende Städte, Straßenbau und Wasserkraftwerke zum Beispiel. Außerdem werde gewildert und illegal mit Arten gehandelt.

Ob etwa eine neu entdeckte Bananen-Art (Musa nanensis) dauerhaft überlebe, stehe angesichts der Zerstörungen in dem Gebiet infrage, teilt der WWF mit. Nur 50 Stauden der Art zählten Forscher im Norden Thailands, an einem Ort nahe der Grenze zu Laos.

Zahlreiche weitere Arten in der Mekong-Region verschwänden womöglich, bevor sie entdeckt werden, warnte WWF-Artenschutz-Referent Arnulf Köhncke. Im Report ist von einem Wettlauf gegen die Zeit der Rede. Zum Schutz dieser Arten braucht es laut WWF eine Zusammenarbeit auch über Ländergrenzen hinweg.

Der WWF veröffentlicht jährlich einen Bericht über neue Arten in der Region - unter wechselnden Titeln.