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Wohngemeinschaft Die Privatsphähre erhalten

In einer Wohngemeinschaft können Senioren in Schönebeck ihren Lebensabend verbringen.

Von Carolin Soyke 06.09.2016, 19:10

Schönebeck l Seit zehn Jahren gibt es sie, die Senioren-Wohngemeinschaft (WG) 1 in Schönebeck, und das feierten die Bewohner mit ihren Angehörigen, Mitarbeitern der Volkssolidarität und der Seniorenbeauftragten der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWB). In einer Wohngemeinschaft (WG) kann man nicht nur als Student leben, denn auch im hohen Lebensalter ist es sehr wichtig, nicht allein zu sein. Vor zehn Jahren entstand deshalb in Schönebeck die erste WG, in der demenzerkrankte Menschen zu Hause sind.

Bei einer Senioren-WG ist der Pflegeschlüssel anders als in einem Heim. Dadurch sind beispielsweise mehr Pflegekräfte für die zwölf WG-1 Bewohner in einem rotierenden Rhythmus tätig. „Meine Omi sollte nicht in ein Heim, weil wir die Wohnbedingungen in dieser WG-Form einfach besser finden. In ihrer Wohnung stehen ihre Möbel, sie kann von ihrem gewohnten Geschirr essen, und sie hat noch ihren eigenen Postkastenschlüssel.“ sagt Jessika Spohn. Durch diese Möglichkeiten bleiben die Privatsphäre und die Eigenbestimmung der Bewohner erhalten. Die Verantwortung geht nicht zum Heim hinüber, sondern besitzen weiterhin die Bewohner und deren Angehörige. Darin liegt auch das Ziel dieser Senioren-WG, nämlich das Fokussieren der ambulanten Versorgung. „Wir haben zur richtigen Zeit das Richtige gemacht. Die Entwicklung zeigt, dass der Bedarf da ist“, sagt Melanie Rupp, Seniorenbeauftragte der SWB.

Insgesamt hat die SWB in den vergangenen Jahren sieben Wohngemeinschaften eröffnet, weitere dieser Art sind vorerst nicht in Planung.