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Fußball Cwielong macht den Unterschied

Nach durchwachsenen ersten Wochen ist Winter-Neuzugang Piotr Cwielong mittlerweile ein Leistungsträger beim Drittligisten 1. FC Magdeburg.

Von Manuel Holscher 03.05.2017, 01:01

Magdeburg l Seit einigen Tagen lächelt Piotr Cwielong häufig. Die gute Laune hat sich parallel zur eigenen Form und den Spielanteilen beim FCM entwickelt.

Zuletzt beim 1:1 in Halle erzielte er kurz nach dem Seitenwechsel den Ausgleich, es war sein erster Pflichtspieltreffer für den FCM. In der 60. Minute hätte er mit einer Doppelchance fast noch den zweiten Treffer folgen lassen. Der ehemalige polnische Nationalspieler machte in der zweiten Halbzeit in Halle da weiter, wo er im Heimspiel gegen Groß-aspach aufgehört hatte. Dort war er Dreh- und Angelpunkt vieler Magdeburger Offen- sivaktionen. Im 4-4-2 wirbelte er auf der linken Mittelfeldseite, zog das Spiel an sich, gab eine Torvorlage, ging auch mal ins direkte Duell und suchte den Weg in den gegnerischen Strafraum.

In Halle musste Cwielong auf der rechten Mittelfeldseite ran, weil der zuvor gesperrte Tobias Schwede in die Mannschaft zurückkehrte. Nach einer schwachen ersten Halbzeit, in der Cwielong wie auch die gesamte Mannschaft enttäuschten, steigerte sich der Pole nach der Pause von Minute zu Minute. „In der ersten Halbzeit lief es bei der ganzen Mannschaft nicht rund“, sagte er. „Nach der Pause war es viel besser. Wir müssen immer so spielen wie in der zweiten Halbzeit, mit Pressing und schnellem Umschalten.“

Er selbst hatte mit seinem Treffer kurz nach dem Wiederanpfiff einen großen Anteil am besseren Auftritt des FCM. Dass er in Halle mit dem Kopf traf, war bei einer Körpergröße von 1,71 Meter alles andere als gewöhnlich, auch wenn Cwielong diese Vermutung energisch zurückweist: „Ich habe schon häufiger Kopfballtreffer gemacht. Das ist für mich nicht ungewöhnlich. Ich habe ein gutes Kopfballspiel, auch wenn ich nicht so groß bin.“

Auch wenn er sich über seinen ersten Pflichtspieltreffer freute, sprach er den Haken an der Sache direkt an. „Es war schön, dass ich meinen ersten Treffer für den FCM erzielt habe. Wir haben aber nur einen Punkt geholt, hätten aufgrund der zweiten Halbzeit gewinnen können“, so Cwielong.

Der zweitligaerfahrene Spieler (2013 bis 2016 beim VfL Bochum) denkt offensiv über den möglichen Aufstieg des FCM nach und spricht dieses Thema auch an. Er hat sich in den vergangenen beiden Partien als jemand präsentiert, der in engen Partien, und davon gibt es in der 3. Liga viele, den Unterschied ausmachen kann. Selten hat der Club sich so viele Chancen herausgespielt wie beim 2:1 gegen Großaspach. Fast immer war Cwielong an den gefährlichen Szenen beteiligt.

Mit einer solchen Entwicklung war vor einigen Wochen noch nicht zu rechnen. Nach seinem Wechsel zum FCM fehlte zunächst die Spielgenehmigung, dann durfte er sich lange nur im Training empfehlen, einen Platz im Kader bekam er nicht. Beim ersten Kurzeinsatz gegen Mainz II Anfang März sagte FCM-Trainer Jens Härtel nur: „Ich bin nicht unbedingt ins Schwärmen geraten.“

Diese Ansicht hat sich mittlerweile geändert. Nach dem Großaspach-Spiel und auch nach der zweiten Halbzeit in Halle bescheinigte der Coach Cwielong öffentlich immerhin eine „ordentliche Leistung“, was durchaus als großes Lob zu verstehen ist.

In den ausstehenden drei Partien gegen den FSV Frankfurt, beim VfR Aalen und gegen die Sportfreunde Lotte wird ein Spieler wie Cwielong gefragt sein. Ein kreativer Techniker, der die enge Defensive des Gegners mit seinem Antritt und mit seinen Pässen aufbrechen kann. Pünktlich zur entscheidenden Phase überzeugt er mit starken Leistungen und gibt alles für den Magdeburger Zweitliga-Traum. Und für einen neuen Vertrag, denn dieser läuft bei Cwielong am Saisonende aus.

Mehr zum FCM gibt es hier