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Fußball Die FCM-Mannschaft findet sich

Die vergangenen Spiele des 1. FC Magdeburg haben gezeigt, dass die Spieler auf dem Platz immer besser miteinander harmonieren.

Von Manuel Holscher 14.08.2019, 01:01

Magdeburg l Nach einem zweistündigen Pokalfight sind nicht nur die Spieler erschöpft. Auch Stefan Krämer, Trainer des 1. FC Magdeburg, brauchte nach dem 0:1 gegen den SC Freiburg einige Minuten, um sich von den permanenten Läufen an der Seitenlinie zu erholen. Was der Coach in dieser Partie sah, gefiel ihm über weite Strecken. Ein Grund für den spielerischen Aufschwung ist, dass sich die Mannschaft insgesamt immer besser findet:

Tobias Müller und Jürgen Gjasula passen im 4-2-3-1-System in der Innenverteidigung hervorragend zusammen. Gjasula, der diese Position in seiner Karriere zuvor noch nie gespielt hatte, lernt extrem schnell hinzu. „Jürgen hat gegen Freiburg sensationell gespielt. Ich habe keinen Fehler von ihm gesehen“, schwärmt FCM-Trainer Stefan Krämer.

Die Statistik untermauert diesen Eindruck: Der 33-Jährige hatte 95 Ballkontakte, verbuchte 13 Ballgewinne und gab zudem sogar noch drei Torschussvorlagen. Mit Müller und Gjasula hat Krämer ganz zentrale Positionen seines Grundgerüsts gut besetzt. Beide setzen die Spielidee des Trainers – mutiges Andribbeln, flache überlegte Pässe aus der Defensive – gekonnt um. Mit Dustin Bomheuer kommt nach seiner Verletzung zudem noch ein erfahrener Innenverteidiger hinzu. „Das ist dann ein Luxusproblem“, betont der Coach.

Über die Außenverteidigerpositionen wirbeln momentan Timo Perthel und Dominik Ernst. Gerade Ernst hat in den vergangenen Wochen noch mal einen Riesensprung gemacht, er überzeugt durch unermüdlichen Einsatz, Laufstärke und mittlerweile auch strukturiertere Offensivvorstöße. Ernst selbst ist aber noch nicht ganz zufrieden: „Ich muss mich jetzt einfach mal belohnen, brauche auch mal einen Scorerpunkt für ein Tor oder eine Vorlage.“

Thore Jacobsen und Charles Elie Laprévotte haben sich momentan auf der Doppel-Sechs festgespielt, beide harmonieren gut. „Thore ist zwar nicht der auffälligste Spieler. Er macht aber unfassbar viele Meter, ist ballsicher und zweikampfstark“, sagt Krämer. In Meppen und auch gegen Freiburg stopften beide viele Löcher, sorgten dafür, dass die Abstände zwischen Defensive und Offensive nicht zu groß waren.

Doch Krämer muss sich nicht nur auf Laprévotte und Jacobsen verlassen. Im Gegenteil: Gerade in diesem Mannschaftsteil ist der FCM qualitativ enorm breit aufgestellt. Björn Rother feierte nach seiner Rotsperre sein Comeback und fügte sich gegen Freiburg nach seiner Einwechslung nahtlos ein, Rico Preißinger meldet genauso Ansprüche auf einen Stammplatz an.

Im 4-2-3-1-System spielt der FCM mit drei sehr offensiv ausgerichteten Mittelfeldspielern, die auch schnell mal zu Stürmern werden. So bleibt Spielmacher Mario Kvesic nicht ständig auf der Zehner-Position, sondern wechselt mal in den Sturm oder lässt sich fallen. Die beiden Außenspieler Sören Bertram und zuletzt Manfred Osei Kwadwo wechseln zudem häufig die Seiten. Dadurch ist der FCM schwerer ausrechenbar – es ist ein Teil von Krämers gefordertem „geordneten Chaos“.

Ganz vorne ist Kapitän Christian Beck häufig der erste Initiator des Pressings, er läuft den ballführenden Spieler früh an, geht auch sonst wie gewohnt weite Wege. Gegen Freiburg funktionierte das Pressing insgesamt deutlich besser – auch wenn es in diesem Bereich weiterhin noch Luft nach oben gibt. So holte sich Krämer Sören Bertram immer wieder an die Seitenlinie, gab Anweisungen.

Klar ist trotzdem: Auch die offensive Spiel-idee des Trainers, den Gegner früh zu stören, schnell umzuschalten, ist viel besser zu erkennen als noch in den ersten drei Drittligaspielen. Der FCM präsentierte sich zuletzt deutlich ausgewogener, die Mannschaft setzt viel von dem um, was sich Krämer vorstellt. Nach dem Pokal-Highlight gilt es jetzt aber, diese Qualitäten auch am Freitag (19 Uhr) in der 3. Liga in Chemnitz abzurufen.

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