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Fußball Erdmann vom FCM nimmt keine Rücksicht

Wenn der 1. FC Magdeburg bei Hansa Rostock antritt, kehrt Mittelfeldspieler Dennis Erdmann zu seinem Ex-Verein zurück.

Von Manuel Holscher 21.02.2018, 00:01

Magdeburg l Der 27-Jährige kündigt an, keine Rücksicht auf die Ex-Kollegen zu nehmen. Beim FCM steht er unterdessen kurz vor einer Vertragsverlängerung.

Zwei Jahre lang spielte Erdmann bei Hansa Rostock, bevor er im vergangenen Sommer zum FCM ging. Nach dem ersten Aufeinandertreffen in der MDCC-Arena am 9. September, das Magdeburg mit 2:0 für sich entschied, kehrt er jetzt ins Ostseestadion zurück. „Es wird eine besondere Partie, weil ich dort alles kenne und weiß, wie es abläuft“, sagt Erdmann. „Von der Motivation her sollte es bei einem Profifußballer aber immer gleich sein – und bei mir ist es immer gleich. Es ist zudem nicht das erste Mal, dass ich gegen einen Ex-Verein antrete.“

Der Spieler mit der Rückennummer 13 findet es besonders gut, mal ein Auswärtsspiel vor sehr vielen Zuschauern zu bestreiten. „Zu Hause kennen wir das, die Gegner freuen sich dann meistens auch auf die Stimmung. So sehe ich es jetzt auch in Rostock, wir sind alle heiß auf diese Partie.“

Kontakt zu Akteuren der jetzigen Mannschaft hat er kaum. „Ich habe mit einigen zwar noch zusammengespielt. Meine Freunde aus der Hansa-Zeit haben den Verein aber im vergangenen Sommer verlassen und spielen jetzt bei anderen Vereinen“, sagt Erdmann. Deshalb wird er auch keine Rücksicht nehmen. „Ich habe da niemanden, bei dem ich aufpassen müsste. Sie sind auf dem Rasen meine Gegner.“

Anders sieht das beim Funktionsteam der Rostocker aus, Torwarttrainer Stefan Karow hat er bereits sein Trikot versprochen. „Wenn er, der Physio oder der Busfahrer auf dem Platz wären, würde ich Rücksicht nehmen, so aber nicht“, sagt Erdmann mit einem Lächeln.

Genügend Kraft sollte er getankt haben, zuletzt wurde der Defensivspezialist in Bremen geschont. „Ich denke, dass ich in Rostock gebraucht werde, deshalb hat mir der Trainer die Pause gegeben. Ich war eigentlich in einem guten Rhythmus, habe aber auch kein großes Problem, mich nach einer Unterbrechung schnell wieder zurechtzufinden. Ich bin von null auf hundert sofort da“, betont er.

19 Partien bestritt Erdmann bisher in dieser Saison, 14 davon in der Startelf. Im Sommer unterschrieb er einen Einjahresvertrag mit einer Verlängerungsoption, wenn er eine bestimmte Anzahl von Partien bestreitet. Dieser Fall könnte bereits in Paderborn (6. März) oder im Heimspiel gegen Aalen (11. März) eintreten. „Der Verein und ich haben eine klare Abmachung, deshalb sehe ich der Sache ganz entspannt entgegen. Für mich ist alles gut und ich fühle mich wohl“, sagt Erdmann.

Beim FCM hat er sich nach seinem Wechsel auf und neben dem Rasen schnell zurechtgefunden. „Vielleicht haben einige Jungs in der Kabine zunächst gedacht: ,Oh nein, jetzt haben sie den Erdmann verpflichtet‘. Das kann ich mir schon vorstellen“, sagt er. „Das Thema war aber innerhalb von zwei Tagen nach meiner Ankunft gegessen. Ich bin nicht respektlos oder undiszipliniert. Das haben die Jungs auch schnell gesehen. Ich kann mit Stolz behaupten, dass jeder gut mit mir auskommt. Das beruht auf Gegenseitigkeit.“

Zur Brust genommen hatte er sich im Spaß zuletzt aber Björn Rother, der in Bremen seine zehnte Gelbe Karte kassierte und dem „Gelb-Schreck“ Erdmann damit zwei Verwarnungen voraus hat. „Mit ihm habe ich gleich gesprochen, weil ich das von ihm nicht so gut fand. Er hat es auch verstanden. Das kratzt schon an mir“, sagt er und lacht.

Der Mittelfeldspieler betont, dass er entgegen vielen Vorurteilen fast nie grob foult. „Es hieß ja zu Beginn, ich sei alle drei Spiele gesperrt. Das ist totaler Schwachsinn. In der vergangenen Saison war ich für drei, in dieser Spielzeit bisher für eine Partie gesperrt.“

Mit dem möglichen Zweitliga-Aufstieg, dem der FCM in dieser Saison immer näher kommt, hat er sich wie seine Mitspieler noch nicht näher beschäftigt. „Momentan klopfen wir nur an die Tür, sind aber noch nicht durchgegangen“. sagt er. „Ich rechne es der Mannschaft hoch an, dass niemand trotz der Tabellenführung groß über den Aufstieg redet. Wir reden eher über unsere Uno-Partien. Das ist auch gut so.“

Je mehr Gedanken man sich mache, umso größer sei die Gefahr, zu verkrampfen. „Irgendwann kommen sicherlich die Gedanken an den Aufstieg, bis dahin müssen wir aber noch einige Siege einfahren. Zunächst erst mal in Rostock“, so Erdmann.

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