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Fußball FCM erkämpft sich einen Punkt gegen Dresden

Der 1. FC Magdeburg hat im Ostderby gegen Dynamo Dresden vor 23.024 Zuschauern nach einem 0:2-Rückstand noch 2:2 gespielt.

Von Manuel Holscher 06.10.2018, 14:48

Magdeburg l Bereits vor dem Spiel war die Spannung auf den Rängen zu spüren. Beide Fanlager lieferten sich einen verbalen und lautstarken Zweikampf. Positiv: Es blieb vor dem Anpfiff im und um das Stadion friedlich.

FCM-Trainer Jens Härtel wechselte im Vergleich zum 1:0 in Sandhausen einmal. Verletzungsbedingt war Romain Brégerie nicht dabei (Wadenprobleme). Für ihn durfte Christopher Handke von Beginn an ran. Nicht im Kader waren die angeschlagenen Michel Niemeyer (Oberschenkelprobleme) und Mergim Berisha (Adduktoren). Rico Preißinger fällt langfristig aus (Anbruch des Mittelfußes).

Kurios: Nach wenigen Sekunden musste das Spiel bereits unterbrochen werden, als Christian Beck den Ball bei einem Dynamo-Befreiungsschlag mit voller Wucht ins Gesicht bekam. Der Torjäger wurde kurz behandelt, konnte aber weiterspielen. Den Dresdenern war zu Beginn anzumerken, dass sie auch auswärts auf Sieg spielen wollen. Dieser Mut wurde schnell belohnt: In der 7. Minute ließ sich Steffen Schäfer im Laufduell von Moussa Koné düpieren. Der Dynamo-Stürmer lief auf FCM-Torhüter Alexander Brunst zu und verwandelte zur Gästeführung.  

Der FCM versuchte zwar, über Ballbesitz die Spielkontrolle zu übernehmen, hatte aber wie so oft in dieser Saison das Problem, dass die ersten oder zweiten Pässe nicht ankamen. Dynamo agierte sehr diszipliniert und war physisch präsent. Außerdem verfügt Dresden über enorme spielerische Qualität. Diese spielten die Gäste in der 22. Minute aus, als Aias Aosman aufs FCM-Tor zulief. Er spielte Koné an, der den Ball kurz zu Aosman zurückprallen ließ. Der Dynamo-Zehner zielte genau und traf zum 2:0. Dieser schöne Spielzug zeigte, dass Dresden in der ersten Halbzeit nicht nur mehr von der Partie hatte, sondern vielmehr klar überlegen war.

Ein erstes richtiges Offensiv-Lebenszeichen gab Nico Hammann mit einem Weitschuss nach einer halben Stunde. Ansonsten hatte der Club Probleme, gegen die dicht gestaffelte Defensive der Gäste Anspielstationen zu finden. Deshalb suchte die Härtel-Truppe häufig über Weitschüsse ihr Glück. Kurz vor der Halbzeit war es zweimal Nils Butzen, der durch seinen Offensivdrang für gute Aktionen sorgte, die allerdings im Endeffekt nichts einbrachten. Die zahlreichen Flankenversuchte machten aber Hoffnung für die zweite Hälfte.

In der Halbzeit reagierte Härtel und wechselte für Handke den Stürmer Marius Bülter ein. Bülter spielte im Dreiersturm links, Costly rückte nach rechts, Türpitz gab etwas zurückgezogen den Spielmacher. In der Defensive sicherten Schäfer und Dennis Erdmann ab. Bülter stand dann auch sofort im Mittelpunkt, als er eine Minute nach Wiederanpfiff frei vor dem Tor zum Abschluss kam, Dynamo-Torhüter Markus Schubert aber anschoss. Der FCM war sofort wieder im Spiel. Hammann leitete einen Freistoß quer zu Türpitz weiter, dessen Weitschuss Schubert vor Probleme stellte (48.).

Der Club hatte die Partie und Dynamo im Griff - nur der Torerfolg fehlte. Bülter wirbelte über die linke Seite, allein das Erfolgserlebnis fehlte ihm. Verdientermaßen verkürzte der FCM nach einer Stunde: Hammanns Freistoß flog in Richtung des langen Pfostens, dort stand Costly, der an den Ball kam. Über die Linie trug die Kugel allerdings Gästespieler Niklas Kreuzer, dem damit ein unglückliches Eigentor unterlief.

Doch auch Dresden war nach vorne nicht untätig. Nach einem Konter und einer langen Flanke kam Koné frei zum Kopfball, der allerdings nur die Latte ankratzte (66.). Das Spiel ging auf beiden Seiten hin und her - es war jetzt ein richtig gutes Ostderby. Zwölf Minuten vor dem Abpfiff sorgten die FCM-Fans mit dem Abrennen von Pyrotechnik und dem Vorzeigen von erbeuteten Dynamo-Fahnen für eine völlig unnötige Provokation.

In der Schlussphase dieser intensiven Partie war beiden Mannschaften der Abnutzungskampf anzumerken. Magdeburg hatte den Ball, Dresden konterte gegen die weit aufgerückten Gastgeber. In den letzten Minuten wurde es dramatisch: Zunächst bekam Dynamo einen Elfmeter, als Rother den eingewechselten Patrick Möschl im Strafraum foulte. Koné knallte den Ball aber neben das Tor (90.). Im direkten Gegenzug war es dann der starke Bülter, der sich an der Strafraumgrenze ein Herz nahm, abzog und zum umjubelten Ausgleich traf (90.+1).

FCM: Brunst - Handke (46. Bülter), Erdmann, Schäfer - Rother, Ignjovski (73. Lohkemper) - Butzen (77. Weil), Hammann - Türpitz, Beck, Costly.

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