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Fußball FCM: Pause für die Beine

Die kurzfristige Absage des Spiels in Köln sorgte bei den FCM-Spielern für Unverständnis. Doch auch für Freude über ein paar freie Tage.

Von Dennis Uhlemann 01.02.2021, 00:01

Köln l Die Spieler des ersten 1. FC Magdeburg schlenderten am frühen Samstagnachmittag langsam zurück in Richtung Mannschaftsbus. Einige alberten noch herum, anderen war der Frust über die kurzfristige Absage des Drittliga-Kellerduells beim FC Viktoria Köln doch deutlich anzusehen. So auch bei Dominik Ernst. „Wir sind hier hergefahren, um die Ergebnisse zuvor wiedergutzumachen“, verwies der 30-Jährige auf die Niederlagen gegen Halle (0:1) und 1860 München (0:3). „Wir wollten zum Abschluss des Monats noch einmal drei Punkte einfahren. Dass es jetzt so lief, ist für mich unverständlich.“

Der Platz machte dem FCM einen Strich durch die Rechnung. Dieser war aufgrund anhaltender Regenfälle nicht bespielbar. Was sich schon einen Tag vor dem Spiel abzeichnete. Die Abfahrt der Magdeburger, die um 12.30 Uhr geplant war, verzögerte sich um gut drei Stunden. Und dauerte im Schneechaos letztlich gut sieben Stunden. Vorher hatte eine Platzkommission des DFB entschieden, dass am nächsten Tag gespielt werden kann. „Es war kein Regen mehr gemeldet und der Kölner Greenkeeper ging davon aus, dass der Platz am nächsten Tag in einem deutlich besseren Zustand ist“, berichtete Patrick Kessel, der angesetzte Schiedsrichter dieser Partie.

Doch am Sonnabend sah es nicht besser aus. Alle Beteiligten machten sich ein Bild vom durchnässten Grund. „Es gab bezüglich der Gesundheit der Spieler deutliche Bedenken von den Verantwortlichen beider Seiten“, sagte Kessel. Weshalb das Schiedsrichtergespann letztlich der Absage zustimmte.

Aus Ernst sprachen nach dem kurzfristigen Spielausfall die Emotionen. Ein tiefer, schlammiger Platz gehöre für den Rechtsverteidiger auch mal zum Abstiegskampf: „Es gab schon schlimmere Plätze, auf denen ich gespielt habe.“

Für Otmar Schork zeigen solche Aussagen „die gute Einstellung der Mannschaft, trotz widriger Bedingungen unbedingt spielen zu wollen“, so der FCM-Sportdirektor. Doch: „Die Verletzungsgefahr für alle Spieler war einfach zu groß.“

Die Absage war natürlich auch deshalb bitter, weil nun eine weitere englische Woche für den FCM hinzukommen wird. Nach zuletzt sechs Spielen binnen 19 Tagen hätte das sicher keiner gebraucht.

Doch ein Aspekt gefiel dann auch Ernst, der zuletzt immer in der Startelf stand: „Die Pause ist jetzt mal gut für die Beine“, sagte er und lächelte etwas. Hinsichtlich der kleinen Erholungspause war auch die lange und grundlose Busfahrt kurz vergessen. Gestern und heute haben die Spieler zusätzlich freibekommen. „Vielleicht ist es gut, dass wir jetzt auch mal komplett herunterfahren können. Gegen Dresden geben wir wieder Vollgas“, sagte Ernst.

Wobei einige FCM-Spieler in Köln ohnehin eine Pause bekommen hätten. Unter anderem waren Korbinian Burger und Christian Beck nicht angereist, dafür saßen aber Kai Brünker und Julian Weigel im Bus. Eine Aufstellung wurde zwar nicht mehr bekanntgegeben, doch Rotation war damit sicher.

Auch Weigel hätte zumindest von der Bank aus helfen sollen bei der Mission Auswärtssieg. Es wäre der dritte Kurzeinsatz für den 19-Jährigen gewesen und der erste seit dem 3. Oktober beim Hinspiel gegen Viktoria (0:2).

Doch weitere für den FCM werden für den Mittelfeldmann in dieser Spielzeit nicht mehr hinzukommen. Wie die Magdeburger gestern bekanntgaben, werden Weigel und darüber hinaus auch Nico Mai bis zum Saisonende an den Regionalligisten Germania Halberstadt ausgeliehen. Auch Linksverteidiger Mai, der aus der FCM-Jugend entstammt und im Sommer aus Wolfsburg zurückkehrte, soll sich nun im Vorharz beweisen.

„Julian und Nico haben jetzt ein Halbjahr auf Drittliga-Niveau trainiert. Es ist nun wichtig, dass sie im Männersport ankommen und auf einem guten Niveau Spiel- und Wettkampfpraxis erhalten“, wird Sportdirektor Otmar Schork auf der Homepage zitiert. Und in Halberstadt sei das gewährleistet, obwohl der Spielbetrieb aktuell ruht. Da auch in der 4. Liga Auf- und Absteiger ermittelt werden müssen, gehen die Blau-Weißen davon aus, dass beide Spieler bis Ende Juni noch genug Einsatzminuten sammeln können.

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