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Fußball FCM-Rezept: Enge Räume, ruhende Bälle

Warum sich der 1. FC Magdeburg vor dem Münster-Spiel mehr denn je auf sich selbst besinnt.

Von Anne Toss 13.12.2019, 00:01

Magdeburg l Über Preußen Münster wollte Stefan Krämer am Donnerstag gar nicht groß reden. Kurios genug, es ist ja die Mannschaft, die dem 1.  FC Magdeburg am Freitagabend (19  Uhr) gegenübersteht. Aber: „Da tappe ich im Dunkeln“, erklärte der FCM-Trainer und verwies auf den dortigen Trainerwechsel und die damit einhergehenden Umstellungen.

„Es ist das erste Heimspiel unter dem neuen Trainer und wir wissen nicht, wie sie es angehen werden.“ Die Grundausrichtung bei Münster sei völlig offen. „Aber das beunruhigt mich nicht.“ Denn die „Wenn-Dann“-Liste habe er ja im Kopf. Heißt: „Für verschiedene Szenarien haben wir uns Alternativen überlegt. Also: Wenn das und das passiert, dann reagieren wir so oder so“, sagt Krämer.

Meist handelt es sich dabei um taktische Umstellungen. Je unberechenbarer der Gegner, desto länger die Liste. Trotzdem betonte Krämer: „Wir haben uns mehr als sonst mit uns selbst beschäftigt. Zu 90  Prozent lag der Fokus auf uns, zu zehn Prozent auf Münster.“

Die stecken nun also in einem ähnlichen Dilemma wie Carl Zeiss Jena im September, als der FCM mit einem 1:1 Aufbauhilfe leistete. „Das ist jetzt schon ein paar Monate her und wir haben seitdem eine Entwicklung genommen“, wiegelte Krämer ab, „aus diesem Spiel kann man nichts mitnehmen.“

Außer, dass auch Jena damals schon tief stand und auf Konter spielte. Ein Schwerpunkt innerhalb der FCM-Trainingswoche war daher, Lösungen zu finden, wenn der Gegner mauert. „Das Spiel in engen Räumen und viele Zweikämpfe standen im Fokus. Dem Gegner wollen wir bei Ballbesitz Stress machen, aber sobald wir den Ball haben, den Stress nicht ins eigene Spiel übertragen“, sagte Krämer.

Ingolstadt hat es vorgemacht, auch in Münster könnte der FCM auf ein Abwehrbollwerk treffen. „Das kann passieren, weil wir da eben noch Luft haben, uns zu entwickeln“, meinte Krämer. Andererseits: „Dass Mannschaften relativ tief gegen uns stehen, zeigt ja auch den Respekt vor unseren Jungs. Den haben sie sich erarbeitet.“

Ein probates Mittel sind in diesem Fall ja Standards – und auch die waren nach dem Ingolstadt-Spiel mit 20 ruhenden Bällen, aber null Torausbeute, wieder einmal Thema. „Es ist ein Schlüssel, um Spiele, die Spitz auf Knopf sind, in unsere Richtung zu drehen. Und da müssen wir mehr Profit draus schlagen“, stellte Abwehrspieler Tobias Müller klar. „Die Varianten haben wir eigentlich verinnerlicht. Manchmal braucht man dann eben auch etwas Glück, dass der Ball in den richtigen Raum kommt und die Laufwege gepasst haben.“

Nur auf das Glück sollte sich der FCM am Freitag, dem 13., wohl lieber nicht verlassen. „Ich habe schon so oft an diesem Tag Fußball gespielt“, sagte Müller lachend, „da kommt es nicht darauf an.“ Zumal der Verteidiger auf einen ganz anderen Effekt setzt: „Nach der Niederlage gegen Ingolstadt hat sich die Enttäuschung in Trotz verwandelt“, erzählte er. Zwei Siege bis zur Winterpause sind fest eingeplant.

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