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Fußball Großes Kommen und Gehen beim FCM

Der 1. FC Magdeburg legt in der Winter-Vorbereitung ordentlich Tempo vor. Drei Neue sind gekommen, vier Spieler gegangen.

Von Manuel Holscher 07.01.2019, 00:01

Novo Sancti Petri l Das Bild hatte Symbolcharakter. Jasmin Fejzic stand Sonntagmittag in der Lobby des FCM-Mannschaftshotels in Novo Sancti Petri. Seine Tasche war gepackt. Es folgten kurze Umarmungen und die Verabschiedung von den Mannschaftskollegen. FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik und Sportchef Maik Franz fuhren den Torhüter dann zum Flughafen nach Sevilla.

Fejzic verließ Spanien und den FCM. „Wir haben den Vertrag mit Jasmin rückwirkend zum 31. Dezember aufgelöst“, bestätigte Kallnik. „Beide Parteien haben nicht das bekommen, was sie sich versprochen hatten.“

Es ist das Ende eines Missverständnisses: Fejzic kam im vergangenen Sommer von Eintracht Braunschweig. Mit seiner Zweitligaerfahrung, immerhin 134 Spiele für Braunschweig, Aalen und Fürth, sollte der 32-Jährige beim Club die Rolle als Führungsspieler einnehmen. Doch es kam anders: Der Bosnier wurde zwar zunächst die Nummer eins, nach vier Spielen und einigen Patzern aber nahm ihn der damalige Trainer Jens Härtel aus dem Tor. In der Folge schaffte es Fejzic nicht, seinen Nachfolger Alexander Brunst zu gefährden.

Bei der ersten Trainingseinheit im neuen Jahr musste der Schlussmann – wie schon im Sommer – das Lauftraining abbrechen. Er hatte offenkundig Fitnessprobleme. Was aber noch schwerwiegender war: Er kam nie so richtig an in Magdeburg. „Ich muss das jetzt erst alles verdauen“, sagte FCM-Trainer Michael Oenning, der von der Entwicklung etwas überrascht war. „Es ist in ganz kurzer Zeit etwas entstanden. Er ist an uns herangetreten, deshalb haben wir kurzfristig reagiert.“

Dass Fejzic nach nur einem Tag so plötzlich aus dem Trainingslager abreiste, hat sicherlich mit seinem neuen, alten Verein zu tun. Der 32-Jährige kehrt nach Braunschweig zurück, soll mithelfen, die Eintracht vor dem Absturz in die Regionalliga zu retten. Es ist die dritte Rückholaktion der Niedersachsen nach Angreifer Julius Düker und Verteidiger Benjamin Kessel. Auch St. Paulis Bernd Nehrig verstärkt den ehemaligen Meister künftig. Fejzic fühlte sich nach eigener Aussage immer wohl in Braunschweig, verließ den Verein nur wegen des Abstiegs aus der 2. Liga im vergangenen Sommer.

Beim FCM kündigte Geschäftsführer Kallnik unterdessen an, dass der Verein im Winter trotzdem keinen Torhüter als Ersatz holen wird. Das bedeutet, dass Alexander Brunst die Nummer eins bleibt. Mario Seidel, zuvor dritter Torhüter, wird sein Stellvertreter. Als Nummer drei rückt der 18-jährige Luxemburger Tim Kips auf, der sonst für das U-19-Team des FCM spielt.

Nach Mergim Berisha ist Fejzic der zweite Sommer-Neuzugang, der die Erwartungen nicht erfüllen konnte und von dem sich der FCM jetzt vorzeitig trennte. Und das Vorgehen des Clubs in der Winterpause zeigt, dass die Verantwortlichen die Zeichen der Zeit wohl erkannt haben. Mit Christopher Handke und Philipp Harant deuten sich ja zwei weitere Abgänge an. Beide fuhren schon nicht mehr mit ins Trainingslager. „Wir gehen davon aus, dass es bei Christopher zu einer Vertragsauflösung kommt. Er hat einige Angebote“, so Kallnik.

Auf dem Weg zur Kaderkorrektur ist der FCM auch bei den Neuzugängen nicht untätig geblieben. Nach Jan Kirchhoff und Timo Perthel wurde nun auch Steven Lewerenz geholt. Lewerenz spielte zuletzt bei Holstein Kiel. Er war in der vergangenen Saison mit acht Toren und acht Vorlagen in 30 Spielen einer der Garanten dafür, dass die Kieler den dritten Tabellenplatz erreichten. In dieser Saison kam er allerdings nur noch auf vier Einsätze. Der 27-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis zum Saisonende, mit der Option auf eine mögliche Verlängerung der Zusammenarbeit.

Für Michael Oenning ist Lewerenz kein Unbekannter. „Ich wollte ihn vor zehn Jahren schon nach Nürnberg holen, habe seinen weiteren Weg beobachtet“, sagte der Trainer. „Er soll bei uns im Angriff spielen, neben Christian Beck oder im Dreiersturm. Ich freue mich auch, dass wir jemanden geholt haben, der in der Lage ist, gute Standards zu spielen.“

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