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Fußball Kämpfertypen sind beim FCM gefragt

Für den 1. FC Magdeburg gilt es gegen Chemnitz, die zuletzt vermissten Grundtugenden zu zeigen. Björn Rother und Dominik Ernst sind bereit.

Von Manuel Holscher 14.02.2020, 00:01

Magdeburg l Dominik Ernst fällt es noch immer schwer, über das Spiel des 1. FC Magdeburg gegen den SV Meppen zu sprechen. Schließlich musste der 29-Jährige hilflos zusehen, erstmals in dieser Saison war er nicht im Kader. „Das war ganz schwer für mich. Damit hatte ich nicht gerechnet“, sagt er. Und: „Ich hätte so gerne geholfen und hoffe, dass ich so etwas nicht noch mal erleben muss.“

Die Ausgangslage vor dem Ost-Derby morgen gegen den Chemnitzer FC ist klar. Der FCM braucht unbedingt einen Sieg, um nicht noch weiter in den Tabellenkeller abzurutschen. „Die Sinne sind geschärft. Ich hoffe, dass wir alle begriffen haben, worum es geht. Wir müssen jetzt elf Männer sein“, sagt Ernst. Was er meint: Gegen Chemnitz geht es für den FCM in erster Linie darum, die Grundtugenden des Fußballs auf dem Platz zu bringen. „Kämpfen, marschieren, Leidenschaft und Herz. All das müssen wir zeigen. Das wollen die Zuschauer, aber auch wir selbst sehen“, sagt der Rechtsverteidiger.

Und genau diese Attribute verkörpert Ernst, zählt sie zu seiner Kernkompetenz. „Jeder weiß, dass ich immer hundert Prozent gebe, von meiner Mentalität und meinem Kämpferherzen lebe“, betont er.

Deshalb hat Dominik Ernst auch gute Chancen, morgen von der Tribüne aus direkt den Weg wieder zurück in die Startelf zu nehmen. Gerade jetzt sind beim FCM nämlich Kämpfertypen wie er gefragt. Denn für den Club, frisch im Abstiegskampf angekommen, geht es vorrangig darum, sich das verloren gegangene Selbstvertrauen wieder zu erkämpfen. Ernst ist bereit: „Ich werde um meinen Platz kämpfen, will zeigen, dass man mich braucht. Noch wichtiger ist aber, dass die Leute sehen, dass wir als Team alles für den Verein geben.“

Denn eins ist für den Defensivspieler unerträglich: „Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn einem Fußballer fehlender Einsatz, fehlende Leidenschaft vorgeworfen wird.“ Genau das war aber das Problem beim 0:2 gegen den SV Meppen, als viele Zuschauer weit vor dem Abpfiff das Stadion verließen und dem Team die kämpferische Einstellung absprachen.

Damit so etwas nicht noch mal passiert, gilt es laut Ernst, von Beginn an eine andere Einstellung zu zeigen: „Dann muss man vielleicht auch mal eine Gelbe Karte wegen eines Fouls in Kauf nehmen. Wir müssen den Gegner aber durch aggressive Zweikämpfe gleich beeindrucken.“

Ernst kann es kaum abwarten. „Ich freue mich auf die Partie, will unbedingt auf den Rasen und zeigen, dass wir es besser können“, sagt der Abwehrspieler.

Ein weiterer Spieler, der wie Ernst für Leidenschaft steht, ist Björn Rother. Und der defensive Mittelfeldspieler wird ziemlich sicher wie schon im Meppen-Spiel wieder in der Startelf stehen. Rother lässt auch gar keinen Zweifel daran, dass er für das Duell mit Chemnitz der richtige Mann sein kann. Denn: „Im vergangenen Heimspiel waren einige Jungs bei uns nach Fehlern gehemmt. Doch Fehler passieren, das muss uns egal sein. Einer Mannschaft, die voller Überzeugung spielt, ist es egal, ob eine Flanke mal nicht ankommt.“

Für Rother ist ganz wichtig, dass sich die Mannschaft bei allem Druck auf die Chemnitz-Partie freut, voll motiviert ist. Für alles andere hätte er kein Verständnis. Denn: „Wer auf ein Heimspiel mit dem 1. FC Magdeburg keine Lust hat, der ist hier fehl am Platz.“

Ob Ernst oder Rother – beide heben immer wieder die Basis-Tugenden wie Kampf und Leidenschaft hervor, auf die es jetzt, aber auch sonst ganz grundsätzlich ankommt. „Diese Tugenden sollte eine Mannschaft immer als Fundament zeigen. Das spielerische Element kommt dann erst noch zusätzlich obendrauf“, betont Ernst.

Auch Rother sagt: „Im Fußball geht es immer zur Sache. Ich muss mich nicht entschuldigen, wenn mein Gegenspieler nach einem Zweikampf mit mir einen dicken Fuß hat. Wir müssen Zeichen setzen, da kann es schon mal wehtun.“

Der kommende Gegner hat übrigens vorgemacht, wie man sich aus einer sportlichen Krise befreien kann. Schließlich belegte der CFC nach acht Spieltagen mit mageren drei Punkten nur den vorletzten Tabellenplatz. Doch Schritt für Schritt kämpfte sich das Team aus dem Keller heraus, verlor zuletzt gar nur eins der vergangenen sieben Spiele. „Das ist doch ein schönes Beispiel, wie es gehen kann“, sagt Rother. „Chemnitz hat gerade einen Lauf. Unser Ziel muss sein, sie da rauszuholen und dadurch selber Schwung aufzunehmen.“

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