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FußballKein normales Derby für den FCM

Der 1. FC Magdeburg spielt im Landespokal-Viertelfinale beim Halleschen FC.

Von Manuel Holscher 21.03.2018, 00:01

Magdeburg l Es wird allerdings kein normales Derby für den FCM. In einem Aufruf an alle FCM-Fans betonten die Club-Ultras, dass sie die Pokalpartie in Halle boykottieren werden. Sie bemängeln in einem Schreiben, dass sich auch im Frühjahr 2018 nichts an der Gesamtsituation in Bezug auf den Umgang mit der Anhängerschaft des HFC verändert habe. Verantwortliche Personen seien für Hannes' Tod nicht zur Rechenschaft gezogen worden und beteiligte Fangruppen würden auch beim Pokalspiel so weitermachen, als wäre nichts passiert, statt notwendige Konsequenzen zu ziehen.

Hannes Schindler stürzte im Oktober 2016 aus einem Zug, in dem auch HFC-Fans waren, mit denen er Streit gehabt haben soll. An seinen Verletzungen verstarb er am 12. Oktober 2016. Dem Aufruf von Block U folgten offensichtlich zahlreiche FCM-Fans, im Vorverkauf wurden nur rund 200 von 1000 Gästetickets abgesetzt.

FCM-Trainer Jens Härtel kann diese Aktion auf der einen Seite nachvollziehen. „Das Trainerteam und die Mannschaft haben dafür Verständnis, wenn die Leute von Block U sagen, dass sie noch nicht bereit sind, nach Halle zu fahren“, betont er. „Auf der anderen Seite fehlt uns da ein Stückchen der Support. Kulissen wie zuletzt in Bolton oder in Bremen helfen uns natürlich, das eine oder andere Prozent mehr herauszuholen, damit wir uns wie zu Hause fühlen. Wir können es aber akzeptieren, auch wenn es für die Mannschaft nicht einfacher wird.“

Der Trainer kündigte gestern an, dass er im Pokal personell rotieren wird. „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, wir werden ein paar Wechsel vornehmen“, sagte er. „Wir werden schauen, wie die Belastungen auf alle gleichmäßig verteilt werden können. Es wird aber trotz der Wechsel eine gute Mannschaft auf dem Platz stehen.“

Spieler wie Felix Lohkemper, Alexander Ludwig, Charles Elie Laprevotte und Dennis Erdmann, die zuletzt kaum oder gar nicht gespielt haben, können sich gute Chancen auf einen Einsatz ausrechnen. Lohkemper würde sich über eine solche Chance freuen. „Es wäre schön, wenn ich einer derjenigen wäre, der die Möglichkeit bekommt, sich zu zeigen. Das erste Ziel ist aber das Weiterkommen“, sagt er. „Es kann im Fußball sehr schnell gehen, das haben wir an Florian Pick gesehen, der gerade richtig gut spielt und zuvor oft draußen war. Man darf nie an sich selbst zweifeln, das ist ganz wichtig.“

Härtel macht keinen Hehl daraus, dass ihm der Pokaltermin momentan nicht sonderlich gelegen kommt und im Vergleich zur Liga einen anderen Stellenwert hat. „Wir hätten gerne zu einer anderen Zeit gespielt, das wollte Halle aber nicht“, sagt er. „Wenn Sie mich jetzt fragen, ob ich lieber Pokalsieger in Sachsen-Anhalt oder Aufsteiger in die 2. Bundesliga wäre, dann verzichte ich auf den Pokalsieg und steige lieber auf. So müssen wir uns auch ausrichten. Wir werden aber trotzdem nie ein Spiel abschenken und auch in Halle alles raushauen.“

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