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FußballRückhalt und FCM-Königstransfer

Morten Behrens hat sich beim 1. FC Magdeburg aufgrund starker Leistungen zur unumstrittenen Nummer eins im Tor hochgearbeitet.

Von Manuel Holscher 04.07.2020, 01:01

Ingolstadt l Den 2:0-Sieg des FCM beim FC Ingolstadt wird Morten Behrens so schnell nicht mehr vergessen. In der Nachspielzeit schoss ihm nämlich ein Gedanke durch den Kopf. Der FC Ingolstadt hatte gerade einen Elfmeter bekommen. „Ich habe an das 2:2 gegen Bayern München II gedacht“, verriet der Torhüter des 1. FC Magdeburg. Auch da stand es 2:0 für den FCM, durch einen Elfmeter erzielten die Bayern kurz vor Schluss den Anschlusstreffer und dann noch den Ausgleich. „Deshalb habe ich mir gedacht: Halte den Elfmeter mal lieber“, sagte er und lachte.

Dass der Ingolstädter Stefan Kutschke in die rechte Ecke schießen würde, war für Behrens übrigens keine Überraschung. Mit Torwarttrainer Matthias Tischer geht er vor dem Spiel jeweils die Stärken und Schwächen des Gegners durch – und eben auch die Elfmeterschützen und deren bevorzugte Ecken. „Ich wusste vor dem Spiel, in welche Ecke ich gegen Kutschke springen werde“, sagte Behrens deshalb.

Für den 23-Jährigen war es die Abrundung einer ganz starken Saison, in der er sich zum Leistungsträger entwickelte und im Rückblick deshalb der Königstransfer des FCM war. Zu Saisonbeginn noch Ersatzmann hinter Alexander Brunst kam er nach einer Blinddarm-Operation des Konkurrenten in den Kasten und ließ sich nicht mehr verdrängen. „Wir sind natürlich froh, dass wir das Minimalziel Klassenerhalt erreicht haben“, sagte Behrens. Aber: „Die Saison war chaotisch und wir sind unseren Ansprüchen nicht gerecht geworden. Wir hatten andere Ziele.“

Dass es trotz der Turbulenzen zum Klassenerhalt gereicht hat, lag letztendlich auch an den starken Leistungen des Torhüters. Besonders in der Zeit seit dem Neustart war Behrens immer wieder der Rückhalt, der dem Club im Abstiegskampf enorm wichtige Zähler rettete. Das war beim 1:0 in Würzburg so, beim 0:0 in Unterhaching oder jetzt beim 2:0 in Ingolstadt. In 29 Spielen kassierte er nur 32 Gegentreffer, spielte dabei siebenmal zu null.

Diese Leistungen bleiben natürlich auch der Konkurrenz nicht verborgen. Doch der FCM sitzt in diesem Fall am längeren Hebel, schließlich läuft der Vertrag von Behrens noch bis Sommer 2021. Anders sieht das bei Konkurrent Alexander Brunst aus, dessen Kontrakt ausläuft und der den FCM verlassen wird. Der Club will auf der Ersatzkeeper-Position auf einen U-23-Spieler setzen, um die entsprechende Regel in der 3. Liga zu erfüllen.

Behrens hingegen ist erstmal froh, dass er sich nach dem Münster-Spiel und dem Saisonende ab Sonntag etwas erholen kann. Schließlich blickt er mit seiner Mannschaft auf zwölf ereignisreiche Monate zurück, die sportlich für den FCM schwierig waren und durch die Corona-Krise für alle Mannschaften unberechenbar wurden. Wegen des zwischenzeitlichen Lockdowns hat sich auch seine Urlaubsplanung geändert. „Wegen des verlegten Saisonendes habe ich zwar den zuvor eigentlich geplanten Urlaub abgesagt. Trotzdem werde ich in der fußballfreien Zeit aber sicherlich etwas auspannen können“, sagte er.

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