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Fußball Schwede beteuert Unschuld

Ein umstrittener Handelfmeter und Platzverweis für Tobias Schwede haben die Gemüter des Drittligisten 1. FC Magdeburg erhitzt.

Von Manuel Holscher 18.04.2017, 01:01

Magdeburg l Die Gesichter der FCM-Spieler waren nach dem 1:1 in Rostock vielsagend. Es war eine Mischung aus Enttäuschung und Wut. Enttäuschung, weil es der Mannschaft erneut nicht gelang, eine Führung ins Ziel zu bringen, Wut, weil sie sich von Schiedsrichter Wolfgang Stark benachteiligt fühlten. Das Bild eines Fotografen belegt jetzt allerdings, dass Schwede den Arm angelegt hatte.

Stark zeigte Schwede in der 76. Minute wegen eines vermeintlichen Handspiels vor der Linie die Rote Karte und sprach Rostock einen Elfmeter zu, der zum Ausgleich durch Stephan Andrist führte (77.). Zuvor hatte Christian Beck den FCM in der 67. Minute in Führung gebracht. „Die Jungs haben alle gesagt, dass es kein Handspiel von Tobias war“, betonte FCM-Trainer Jens Härtel.

Der Betroffene selbst war nach der Partie noch ganz aufgebracht. „Ich stand rechts neben Leopold, der Ball kam halblinks auf mich zu und klatschte auf die linke Seite, ohne jede aktive Handbewegung. Der Schiedsrichter stand auch so, dass er das gar nicht richtig sehen konnte“, sagte Schwede. „Ich kann nicht nachvollziehen, wie man dann einen Elfmeter gibt. Die Fernsehbilder müssten deutlich zeigen, dass es kein Handspiel war.“ Allerdings gab es nur eine Einstellung von der Hintertorkamera, in der man zwar vermuten konnte, dass der Ex-Bremer Recht hatte, beweisen ließ es sich aber nicht.

Besser war dagegen das Motiv eines Fotografen, der die Szene genau eingefangen hatte. Auf dem Foto wird deutlich, dass Schwede den Arm, wie von ihm beschrieben, angelegt hatte und die Rote Karte somit nicht gerechtfertigt war. Auch hätte es keinen Handelfmeter geben dürfen. „Ich hatte auch einen guten Blick. Tobias hatte klar den Arm angelegt“, bestätigte auch Beck.

Der FCM hofft jetzt auf eine schnelle und milde Entscheidung, da Schwede bis zur Urteilsverkündung gesperrt ist. Das würde also auch das Landespokal-Halbfinale am Mittwoch (19 Uhr) in Halle betreffen.

Sollte Schwede gesperrt werden, wäre er aber nicht der Einzige, der am Sonnabend (14 Uhr) zu Hause gegen die SG Sonnenhof Großaspach fehlt. Kapitän Marius Sowislo ist sicher nicht dabei, weil er nach der Elfmeterentscheidung wegen Reklamierens seine fünfte Gelbe Karte sah. „Es ist sehr ärgerlich, dass wir die Punkte und zwei Spieler verloren haben“, sagte Sowislo. „Ich habe Herrn Stark nur darauf hingewiesen, dass es in der ersten Halbzeit eine ähnliche Szene auf Rostocker Seite gab, in der er nicht gepfiffen hat. Zudem wurde Christian Beck elfmeterreif umgerissen.“

Auch wenn der FCM zuletzt immer wieder Führungen noch hergegeben hat, appelliert Sowislo, dass sich jeder bewusst machen sollte, dass noch alles drin ist. „Wir haben alles selbst in der Hand“, sagt der Kapitän. „Morgen haben wir mit dem Pokalderby in Halle zudem eine besondere Partie vor uns. Der Pokal ist wichtig, weil wir über ihn in den DFB-Pokal einziehen können.“

Am Dienstag blickt der FCM aber erst mal gespannt auf die mögliche Entscheidung bezüglich der Schwede-Sperre.

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