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Fußball Selbst der Relegationsplatz wackelt beim FCM

Für den 1. FC Magdeburg wird es im Zweitliga-Abstiegskampf nach dem 0:1 (0:1) bei Jahn Regensburg ganz eng.

Von Manuel Holscher 23.04.2019, 01:01

Regensburg l Michael Oenning schaute sich nach dem 0:1 des 1. FC Magdeburg in Regensburg den Statistikbogen an – und stellte Erstaunliches fest. „Ich sehe, dass wir eine Passquote von fast 80 Prozent, dass wir 57 Prozent Ballbesitz und zwölf Ecken haben. Trotzdem schaffen wir es nicht, ein Tor zu schießen. Damit ist das ganze Spiel eigentlich schon erklärt“, sagte der FCM-Trainer. „Man sieht, dass meine Mannschaft über 94 Minuten mit allem, was sie hat, versucht, in der Liga zu bleiben.“

Die Statistik zeichnete tatsächlich ein aus Club-Sicht positives Bild. Doch Teil der Wahrheit ist auch, dass Regensburg die Partie eigentlich in der ersten Halbzeit hätte entscheiden müssen. Der FCM startete zwar gut, ließ sich dann aber mehrfach und recht einfach überlaufen.

Alleine Sargis Adamyan, den Rechtsverteidiger Björn Rother nicht in den Griff bekam, hatte gleich zweimal gute Gelegenheiten (10./19.). Auch beim Gegentreffer war es Adamyan, der Marco Grüttner bediente (20.). Zudem vergab noch Maximilian Thalhammer (35.).

FCM-Torhüter Alexander Brunst hielt seine Mannschaft in dieser Phase im Spiel. „Wir hätten in der ersten Hälfte durch drei hundertprozentige Chancen zusätzlich zu dem Tor eigentlich schon den Sack zumachen müssen“, sagte Regensburgs Trainer Achim Beierlorzer. Auch FCM-Kapitän Christian Beck stellte unmissverständlich klar: „Das Beste zur Halbzeit war das Ergebnis.“

Und so skurril es klingt, doch für den FCM wäre in der Schlussphase sogar mehr möglich gewesen. Die Grundlage hierfür lieferte Regensburg, die weiterhin mit ihren Chancen durch Adamyan (48.) und Hamadi Al Ghaddioui (64.) sehr verschwenderisch umgingen.

Ein noch größeres Problem war aber, dass der FCM die Gelegenheit, noch etwas Zählbares mitzunehmen, zu einfach wegwarf. Zweimal Christian Beck (77./80.), ein Dutzend Ecken und dazu zahlreiche Freistöße in der Schlussphase reichten nicht aus, um den Ball über die Linie zu drücken.

Die Konsequenzen aus der erneut vergebenen Chance in Regensburg geben Anlass zur Besorgnis: Während der FCM die zweite Niederlage in Folge (jeweils 0:1) kassierte, gewannen nämlich die Konkurrenten Ingolstadt (3:1 in Bielefeld) und Dresden (3:0 gegen Köln). Sandhausen und Duisburg trennten sich zudem unentschieden und verbuchten damit Punkte. Auch Aue feierte ein 1:1 für die Moral beim Hamburger SV.

Während Sandhausen und Ingolstadt anscheinend zur richtigen Zeit eine Serie gestartet haben, tritt der Club punktemäßig hingegen auf der Stelle. Der FCM hat nur noch einen Zähler mehr als der momentan formstarke Vorletzte Ingolstadt auf dem Konto. Der erste Nicht-Abstiegsplatz, auf dem Sandhausen steht, ist bereits vier Zähler entfernt. „Das nehme ich natürlich zur Kenntnis. Es freut mich nicht, dass Ingolstadt in Bielefeld gewonnen hat. Fakt bleibt, dass wir unsere Spiele gewinnen müssen. Noch haben wir aber Vorsprung auf Ingolstadt und das bessere Torverhältnis“, sagt Oenning.

Trotz der verschlechterten Ausgangslage im Abstiegskampf bleibt der Coach grundsätzlich positiv: „Die Art und Weise, wie wir in Regensburg gespielt haben, ist das, was wir immer eingefordert haben. Wir haben versucht, das Spiel zu gewinnen. Die Moral war top – deshalb können wir darauf aufbauen.“

Auch FCM-Sportchef Maik Franz nahm die Mannschaft in Schutz. „Ich kann den Jungs in Bezug auf Einstellung, Leidenschaft und Einsatz keinen Vorwurf machen“, betont er. „Sie haben alles rausgehauen. Wir müssen aber endlich mehr Tore schießen.“

Klar ist aber auch: Der FCM braucht in den letzten vier Saisonspielen Siege, ansonsten droht nach einem Jahr die direkte Rückkehr in die 3. Liga.

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