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FußballViel Arbeit für den FCM

Mit der Klärung der Trainerfrage hat der 1. FC Magdeburg die wichtigste Personalie abgehakt. Doch die Arbeit hat erst begonnen.

Von Manuel Holscher 10.07.2020, 01:01

Magdeburg l Am Donnerstag saßen Coach Thomas Hoßmang und Sportchef Mario Kallnik mit dem Trainerteam und den Scouts zusammen, um über die neue Saison des 1. FC Magdeburg zu beraten. Und auch in den kommenden Tagen gibt es viel zu besprechen, schließlich steht der FCM vor einem Kader-umbau:

⦁ Saisonplanung

Die Zeit ist knapp. Der FCM hatte erst mit dem Klassenerhalt, der dem Team durch das 2:0 in Ingolstadt am 1. Juli gelang, Planungssicherheit. Entsprechend schnell ist Geschäftsführer Mario Kallnik, der momentan in Personalunion auch Sportchef ist, die Planungen danach angegangen. Darin nicht involviert ist Maik Franz. Der Ex-Sportchef wurde im Zuge der Freistellung von Ex-Trainer Claus-Dieter Wollitz abgelöst. Wie, ob und in welcher Form es mit Franz, der beim FCM noch unter Vertrag steht, weitergeht, ist offen. „Wir befinden uns in Gesprächen“, stellt Kallnik klar.

Die erste und wichtigste Personalie von Kallnik war die Trainerfrage, die mit dem Verbleib von Thomas Hoßmang am Mittwoch geklärt wurde. Offen ist unterdessen noch, wann die Mannschaft zum Trainingsauftakt erscheint und wann die neue Drittligasaison beginnt. Wahrscheinlich ist ein Saisonstart spätestens Mitte September.

⦁ Neuzugänge

Bisher hat der FCM mit Mario Kvesic, Alexander Brunst, Björn Rother, Thore Jacobsen, Marcel Costly, Rico Preißinger, Manfred Osei Kwadwo und Charles Elie Laprévotte acht Abgänge bekanntgegeben. Verhandelt wird noch mit Patrick Möschl, Tarek Chahed und Timo Perthel. Bei Kvesic und Jacobsen soll das letzte Wort zwar auch noch nicht gesprochen sein, klar ist aber, dass der Club vor allem im Mittelfeld und in der Offensive Verstärkungen braucht. Das war die Lehre aus der vergangenen Saison, in der zu selten gegen tief stehende Gegner Torgefahr erzeugt wurde. Da auch in der kommenden Saison häufig mit defensiv eingestellten Gegnern zu rechnen ist, muss das Team bessere Lösungen finden.

Die Suche nach Verstärkungen gestaltet sich aufgrund der Corona-Krise und damit verbundenen finanziellen Verlusten für viele Vereine aber schwierig. „Die Corona-Krise hat alle Vereine getroffen. Das wirkt sich auch auf den Transfermarkt aus“, sagt Kallnik.

Andererseits sind in diesem Sommer so viele Spieler wie selten zuvor auf dem Transfermarkt, da viele Vereine ihre Kader verkleinern werden, um Kosten zu reduzieren.

⦁ Philosophie

Der FCM will zurück zu den Grundtugenden, mit denen es der Verein 2018 bis in die 2. Bundesliga geschafft hat. Die Magdeburger DNA, sprich Einsatz, Kampf und Leidenschaft, soll wieder das Fundament sein. Der FCM will sich aber nicht wie früher nur auf lange Bälle verlassen, sondern flexibel agieren. „Die 3. Liga hat sich im Vergleich zu unserer Aufstiegssaison verändern. Das müssen wir beachten“, sagt Kallnik.

Was er meint: Die Top-Teams in dieser Saison, Bayern München II, Braunschweig, Würzburg, Ingolstadt und Rostock, haben jeweils spielerisch flexible Ansätze gehabt, waren schwer ausrechenbar. Die fußballerische Qualität hat sich in der Spitze in den vergangenen Jahren weiterentwickelt.

Es wird in Magdeburg deshalb auf die richtige Mischung ankommen. Die Mannschaft soll zwar leidenschaftlich kämpfen und Einsatz zeigen, auf dem Weg zum gegnerischen Strafraum aber eben auch Ideen und Torgefahr entwickeln.

⦁ Nachwuchsarbeit

Im Nachwuchsbereich wird es durch die Abgänge von Thomas Hoßmang (Leiter des Nachwuchsleistungszentrums) und Matthias Mincu (Trainer des U-19-Teams) ein Stühlerücken geben. Ein logischer Anwärter auf die NLZ-Leiter-Stelle wäre Sören Osterland, der momentan bereits sportlicher Leiter des NLZ ist und viele Jahre eng mit Hoßmang zusammengearbeitet hat. Für das U-19-Team müsste entweder ein Trainer aus den jüngeren Jahrgängen aufrücken oder ein externer Übungsleiter verpflichtet werden.

Klar ist: Hoßmang und Mincu werden weiterhin sehr engen Kontakt zum Nachwuchs halten. Und sie kennen natürlich die eigenen Talente sehr gut. Nicht zufällig waren nach dem Neustart Julian Weigel, Oliver Pöllmann, Theo Ogbidi und Hannes Rückert im Kader und kamen zum Teil auch zum Einsatz. „Wir wissen um die Stärken der Jungs und haben sie deshalb für die letzten Spiele in den Kader integriert“, sagt Hoßmang. Weigel und Torhüter Tom Schlitter sind jetzt auch fest bei den Profis.

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