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Fußball Von null auf hundert

In der Hinrunde kam Steffen Puttkammer beim 1. FC Magdeburg aufs Abstellgleis, jetzt ist der 28-Jährige plötzlich wieder Abwehrchef.

Von Thomas Juschus 06.04.2017, 01:01

Magdeburg/Chemnitz l Steffen Puttkammer stand nach dem Abpfiff mit den Journalisten in der Mixed-Zone und gab wie immer eine betont sachliche und norddeutsch-kühle Spielanalyse ab. Dabei brodelte es ganz sicher auch im Innenverteidiger. Wie schon beim 1:1 bei Holstein Kiel gab der 1. FC Magdeburg auch beim Chemnitzer FC kurz vor Schluss eine 1:0-Führung aus der Hand, Berkay Dabanli traf in der 88. Minute nach einem Eckball noch zum Ausgleich für die Sachsen, nachdem Kapitän Marius Sowislo per Kopf nach Eckball für die Führung gesorgt hatte (70.). „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel geliefert und wären der verdiente Sieger gewesen. Deshalb ist es sehr bitter, dass wir zwei Punkte liegengelassen haben“, gab Puttkammer nüchtern zu Protokoll.

In Chemnitz avancierte der fast schon aussortierte Puttkammer nach der Verletzung von Richard Weil plötzlich wieder zum Abwehrchef. Beim Winter-Zugang aus Würzburg war am Dienstag der Bruch eines Lendenwirbels diagnostiziert worden. Der 29-Jährige, der sich nach seiner Verpflichtung zu einem Führungsspieler und Leistungsträger aufgeschwungen hatte, dürfte damit wohl bis zum Saisonende ausfallen. „Die Verletzung braucht auf alle Fälle Zeit und trifft uns ziemlich hart“, konstatierte FCM-Cheftrainer Jens Härtel.

In der Form von Dienstag konnte Steffen Puttkammer die Weil-Lücke schließen – gegen die „Himmelblauen“ lieferte der Innenverteidiger eine starke Vorstellung ab. „Puttkammer hat ein gutes Spiel gemacht, war präsent und hat sich immer wieder ins Mittelfeld geschoben“, lobte Trainer Härtel den Weil-Vertreter und sprach der gesamten Abwehrreihe mit Christopher Handke und Nico Hammann sein Vertrauen aus: „Wir machen uns nach der Weil-Verletzung keine Sorgen, aber weitere Verletzungen oder Sperren dürfen nicht mehr dazukommen.“ Felix Schiller ist laut Härtel derzeit nur für Kurzeinsätze bis 30 Minuten fit.

Umso erfreulicher war, dass Puttkammer bei seinem „Kaltstart“ gleich auf Betriebs-Temperatur kam – quasi von null auf hundert. Der frühere Stammspieler machte erst seine vierte Partie über 90 Minuten in dieser Saison, stand erst zum fünften Mal in der FCM-Startelf. „Ich möchte über mich nicht viel reden und hoffe, dass ,Richie‘ schnell wieder dabei ist“, sagte Puttkammer. „Ich habe wie immer versucht, das Beste für die Mannschaft zu geben, und ein ganz ordentliches Spiel gemacht. Es gibt für einen Spieler nichts Schlimmeres, als tatenlos draußen zu sitzen. Klar ist es ein anderes Gefühl, wenn man über 90 Minuten wichtiger Teil der Mannschaft ist. Noch besser wäre es aber gewesen, wenn wir das Spiel gewonnen hätten.“

Weitere Infos zum 1. FC Magdeburg gibt es hier.