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Havelregion Ministerin kommt nächstes Jahr per Rad

Die Buga in Havelberg, das Haus der Flüsse und die Havelrenaturierung waren Reiseziele von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.

Von Andrea Schröder 01.09.2015, 18:23

Havelberg l Fürs nächste Jahr hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) eine Radtour von Prag nach Berlin geplant. „Da fahre ich dann auch auf dem Havelradweg hier lang“, sagte sie am Dienstag beim Besuch in Havelberg. An diesem einen der fünf Buga-Standorte – „mehr schaffe ich zeitlich leider nicht“ – hatte sie sich zunächst gemeinsam mit Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski und Buga-Geschäftsführer Erhard Skupch das Buga-Gelände im Dombezirk angeschaut und den städtebaulichen Gewinn gewürdigt, den die Hansestadt durch die vielen gestalteten Flächen erhalten hat. Auch wenn es nach der Bundesgartenschau nicht mehr so stark wie jetzt auf den Flächen blühen werde, so bleibe doch vieles erhalten.

„Ich finde das richtig gut. Die Konzeption, den Flusslauf in den Mittelpunkt zu stellen, ist gelungen“, sagte Barbara Hendricks. Mit Blick auf die Havelrenaturierung, über die sie sich am Nachmittag bei einer Schiffsfahrt informierte, hob sie besonders die dabei entstehenden Flussbäder hervor. „Wo ist es denn heute noch möglich, in einem Fluss zu schwimmen?“ Dass der Havelradweg durch die Bundesgartenschau in der Havelregion ins Bewusstsein der Menschen gerückt wurde, werde sich aus Sicht der Ministerin positiv für die Region auswirken und sich als dauerhafter Gewinn zeigen.

Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Nabu, hob die Bedeutung der Havelrenaturierung hervor. Der Fluss werde wieder lebendig. Das Naturschutzgroßprojekt auf 90 Kilometern Länge im Bereich der Unteren Havel habe Modellcharakter für Flussrenaturierungen. Es wird unter Federführung des Nabu realisiert. Das Kostenvolumen liegt bei 25 Millionen Euro. 75 Prozent bezahlt der Bund, jeweils sieben der Nabu und das Land Sachsen-Anhalt und elf Prozent das Land Brandenburg.

Gearbeitet wird derzeit im Bereich Kuhlhausen. Flutrinnen werden angebunden, alte Flussbetten freigelegt, Auenwald angepflanzt, ein 2,6 Kilometer langer Badestrand ist entstanden, sagte Nabu-Projektleiter Rocco Buchta im Gespräch mit der Volksstimme. In Brandenburg beginnt in vier Wochen ein Maßnahmenkomplex im Bereich der Gülper Insel. In Havelberg werden im nächsten Jahr drei Havelarme angeschlossen.

Im Haus der Flüsse als Infozentrum „Natura 2000“ erfahren die Besucher neben Wissenswertem zu Biosphärenreservaten allgemein und dem Biosphärenreservat Mittelelbe im Speziellen auch Informatives zur Havelrenaturierung, berichtete Projektleiter Armin Wernicke. Seit der Eröffnung des Hauses Mitte Juli haben sich viele Besucher die Ausstellung zu den Flusslandschaften angeschaut und die multimedialen Stationen ausprobiert.