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Klietzer Bürgermeister Kritik an Kommunikationsmangel

Bei seinem Besuch in der Klietzer Flüchtlingsunterkunft musste Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) Kritik einstecken.

Von Thomas Pusch 21.09.2015, 19:07

Stendal l „Ohne den Landrat hätte hier am Wochenende gar nichts geklappt und das werde ich nachher auch sagen“, kündigte Klietz‘ Ortsbürgermeister Hermann Paschke (Die Linke) gestern vor der Pressekonferenz mit Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) an. „Wenn man hier vor Ort ist, muss man doch informiert werden, da erwarte ich eine Zusammenarbeit mit dem Innenministerium, sonst kommen unnötig Gerüchte auf“, beklagte er sich bei Stahlknecht erst kurzfristig über die Ankunft der Flüchtlinge informiert worden zu sein. Durch die Einwohnerversammlung seien die Klietzer informiert gewesen und so sei trotz der unerwartet schnellen Ankunft der Flüchtlinge keine fremdenfeindliche Stimmung in dem Ort entstanden. „Ich bitte aber um Transparenz, sonst sind ganz schnell Gerüchte in der Welt“, appellierte Paschke.

Verbandsgemeindebürgermeister Bernd Witt (SPD) unterstützte ihn. „Wir sind flutgeschädigt, auch beim Hochwasser hätten wir uns bessere Kommunikation mit den Vertretern vor Ort gewünscht“, meinte er. Die Basis müsse mit einbezogen werden, damit die Integration der neuen Mitbürger gelingt. Und dabei gehe es ja nicht nur um Klietz, sondern die gesamte Verbandsgemeinde, schließlich dürften sich die Flüchtlinge frei bewegen. „Bitte nehmen Sie uns mit“, wandte er sich an Stahlknecht.

Dem gefielen die öffentlichen Appelle offenbar gar nicht. „Ich streite mich nicht vor laufenden Kameras, Sie beide können das ja tun“, sagte er barsch. Falls es Verbesserungsvorschläge gebe, könne man die in interner Runde besprechen. „Außerdem haben sie Herrn Stemper als Ansprechpartner“, fügte er hinzu. Witt war bis dahin der Klietzer Einrichtungsleiter noch unbekannt.