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Genthin-Wald Dauerclinch um das Mahnmal

Die Auseinandersetzung um das geschändete Mahnmal und die mangelhafte Ausführung der Sgraffito-Arbeiten sind in vollem Gange.

Von Simone Pötschke 26.09.2015, 12:52

Genthin l Das Gezerre um die Ausführung der Sgraffito-Arbeiten am Mahnmal in Genthin-Wald findet seine Fortsetzung. Über Details wurde der Stadtrat durch Bürgermeister Thomas Barz (parteilos) und Fachgebietsleiterin Dagmar Turian am Donnerstagabend informiert. Rückblende. Die Stadt zog wegen gravierender Mängel in der Bauausführung auf der Grundlage eines Sachverständigengutachtens noch kurz vor der geplanten Einweihung am 8. Mai die Notbremse. Sie forderte die Beseitigung der Mängel bis Ende September. Neben der Stadt meldete auch die Denkmalschutzbehörde Bedenken an der Bausausführung an.

Dagmar Turian ließ nun in ihrer Darstellung gegenüber dem Stadtrat keinen Zweifel daran, dass aus dem Termin Ende September nichts wird. Die Firma sei zwar insofern ihrer Aufgabe nachgekommen, indem sie sich mit der Stadt in Verbindung gesetzt habe. Dass dieses Gespräch jedoch nicht einvernehmlich verlaufen konnte, wäre zu erwarten gewesen, führte Dagmar Turian aus.

Denn das Unternehmen gibt sich in großen Teilen nicht einsichtig. So erkennt es unter anderem die optischen Mängel im Bereich des Schriftbildes nicht an. Die Fachgebietsleiterin geht deshalb davon aus, dass die Firma nun ein Gegengutachten erstellen lassen wird. „Es bahnt sich nach meinem Dafürhalten eine strittige Auseinandersetzung mit der Firma an“, sagte Dagmar Turian. Vielleicht müsse sogar erst eine gerichtliche Einigung Klarheit erzielen.

Die Stadt Genthin ist jedenfalls entschlossen, nach einer fachlichen Stellungnahme des Putzherstellers das Mängelverfahren gegen den Auftragnehmer fortzusetzen. Die Sgraffito-Arbeiten wurden durch die Stadt weder bezahlt noch baufachlich abgenommen. Im Haushalt sind 14 000 Euro für diese Arbeiten eingestellt. Zu den Sachbeschädigungen am sowjektischen Ehrenmal informierte Bürgermeister Thomas Barz, dass sie voraussichtlich Ende Oktober behoben sein werden. Hier wurden durch blinde Zerstörungswut diverse Epoxid-Buchstaben von der Anlage losgeschlagen.