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Kanu Schlag auf Schlag Richtung Rio

Nach den Handballern sind beim SC Magdeburg die Kanuten die nächsten, die zur Jagd auf die Olympia-Tickets blasen.

Von Janette Beck 30.03.2016, 01:01

Magdeburg l Mit einem zünftigen „Angrillen“ haben sich die Kanuten des SCM auf den scharfen Start in die Saison eingestimmt. Dabei mussten gleich paket- und kistenweise Bratwürstchen, Steaks, Bouletten sowie Schorle und Wasser (für die Sportler), Bierchen und Wein (für die Trainer und Sponsoren) herangeschleppt werden. Denn zahlenmäßig sind die Spitzenkanuten, seit Jahrzehnten die erfolgreichsten Medaillenhamster des Clubs, auch im Olympiajahr 2016 eine Macht.

So werden gleich neun Asse bei der ersten nationalen Ranglistenregatta vom 8. bis 10. April in Duisburg ins Rennen gehen. Dabei gilt es für eine Handvoll darum, sich Schlag auf Schlag eine gute Ausgangsposition im Kampf um die Plätze im erweiterten Olympia-Kader zu erarbeiten. Für die jüngeren Athleten ist das Ticket für die Junioren- und U-23-WM in Moskau das Ziel. Wie bei den „Großen“ rekrutieren sich die jeweiligen Nationalteams des DKV aus den Ergebnissen der ersten und zweiten nationalen Ranglistenregatta (29. April – 1. Mai).

Bundesstützpunktleiter Björn Bach attestierte den Assen über die Wintermonate hinweg „eine sehr gute und störungsfreie Vorbereitung unter Top-Bedingungen“. Deshalb sehe er den Ranglistenrennen sehr optimistisch entgegen: „Wir haben die große Chance, den Canadierzweier mit Magdeburgern zu bestücken“, erklärte der zweimalige Olympia-Zweite im Viererkajak (2000/2004) mit Blick auf die Olympia-Kandidaten Michael Müller, Yul Oeltze und Erik Leue.

Die besten Karten im Kampf um ein Rio-Ticket habe indes „unsere liebgewonnene Gastsportlerin Verena Hantl“, erklärte Bach mit Querverweis auf die Freundin von Erik Leue. Die WM-Dritte des Vorjahres, die nach wie vor für die Rheinbrüder Karlsruhe startet, trainiert bereits seit zwei Jahren in Magdeburg unter den Fittichen von Eckhard Leue und wurde von der SCM-Kanu-Familie quasi „adoptiert“. Die 26-Jährige, die durch WM-Bronze den Quotenplatz für Rio bereits erkämpfen konnte, werde, so Bach, „mit knallharten Bandagen ihren Platz im olympischen Viererkajak verteidigen, da mache ich mir gar keine Sorgen“.

Während Nina Krankemann und Jasmin Fritz mit der U-23-WM als Plan B im Rücken antreten, um die etablierten Damen „möglichst zu ärgern und die gewohnte Hierarchie ein wenig durcheinander zu wirbeln“, gelte es für die Youngster Tim Weiß, Felix Gebhardt und Sabrina Düngel, im ersten Jahr in der Leistungsklasse erst einmal „Stallgeruch“ aufzunehmen. Bach wandte sich in seiner Ansprachre direkt an sie: „Ihr seid mit einem gewissen Talent gesegnet. Gepaart mit einer Dosis harten Trainings Tag für Tag liegt es in euren Händen, wie weit ihr damit kommt.“