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Ärgernis Schwimmende Inseln im Hafen Garz

Einladend sieht anders aus: Im Garzer Hafen schwimmen grüne Inseln - sie blockieren die Liegeplätze und die Alte Havel.

Von Ingo Freihorst 24.05.2018, 01:01

Garz l Gerade jetzt, wo die Wassertourismus-Saison anläuft, muss das passieren, ärgert sich der Garzer Hafenmeister Daniel Dreger. Die Inseln bildeten sich auf den Resten der Wasserpest, welche 2017 die Alte Havel zugewuchert hatte. Samen von Pflanzen fielen auf diese Inseln, sie treiben nun aus und schwimmen überall herum – je nachdem, wo der Wind sie hinbläst. So gelangten sie auch in den Garzer Hafen.

Daniel Dreger hatte schon versucht, mit einer Harke die Inseln wegzuschieben oder an Land zu ziehen – allerdings sind diese äußerst schwer. Wie soll er Liegeplätze vergeben, wenn dort schon die Inseln „vor Anker liegen“? Auch die Zufahrt zur Alten Havel gleich neben dem Hafen ist bereits eine grüne Wiese, Boote kommen hier kaum noch durch. Was wird bei dieser Verstopfung mit dem Wasserdurchfluss?

Der Hafenmeister, der als Gastwirt zudem die „Garzer Hafenkante“ betreibt, hatte auch schon bei den Behörden angefragt. Im Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Rathenow sowie im Ordnungsamt der Stadt Havelberg fühlt man sich nicht zuständig.

Die Stadt Havelberg habe lediglich die Fläche, auf der sich der Bootsanleger befindet, vom WSA gepachtet, erklärte Dieter Härtwig vom Ordnungsamt. Das Problem hier sei die geringe Durchströmung, dieses soll im Rahmen der Renaturierung gemildert werden. Vom WSA hatte er erfahren, dass die Inseln für die Schifffahrt kein Problem darstellen, weshalb man dort auch nichts unternehmen werde. Beim WSA selbst war gestern keine Auskunft zu bekommen, Leiter Joachim Karp ist im Urlaub.

Dann stellt sich noch die Frage, wer für die Alte Havel bei Garz zuständig ist. Der Warnauer Vorfluter, der an diese anbindet, befindet sich unter der Hoheit des Landesbetriebes für Hochwasserschutz LHW. Doch die alte Havel fällt nicht in seinen Zuständigkeitsbereich, erklärte auf Nachfrage Flussbereichsleiter Marco Schirmer. Die alte Havel sei eine Art Abschlagsbauwerk, was die Wasserzirkulation verbessern solle. Die genauen Zuständigkeiten bedürfen einer Klärung.

Den Garzern nützt das alles nichts. Daniel Dreger hofft nun auf günstige Winde, welche die Inseln wieder aus dem Hafen herausbefördern.