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Arche Noah Kleine Künstler, große Bühne

Die Geschichte über die Arche Noah haben 25 Kinder der Kindertagesstätte St. Laurentii in Schönebeck aufgeführt.

Von Carolin Soyke 22.02.2017, 15:57

Frohse l Die Erzieher platzierten die Darsteller für ihren großen Auftritt auf der Bühne. Verkleidet waren die Kinder in zwölf verschiedenen Tier-Kostümen. Sie stellten Pferde, Affen, Elefanten, Mäuse, Katzen und Löwen dar, die in der Geschichte der Arche Noah vorkommen. Die biblische Erzählung handelt von Noah, der von Gott erwählt wurde, eine Arche zu bauen, um sich, seine Familie und die Landtiere vor der Flut zu retten. Die Premiere konnten sich Eltern, Großeltern und Geschwister kürzlich ansehen.

„Das Arche-Noah-Projekt ist aufgrund eines Tierprojektes entstanden. Wir Erzieher haben im September gemerkt, dass sich die Kinder gern mit Tieren beschäftigen. Deshalb haben wir überlegt, wie wir das Projekt erweitern können und uns für die Bibelgeschichte entschieden“, erklärte Susanne Rybarczyk. Im nächsten Schritt wurde gemeinsam mit den Kindern geklärt, wie die Arche aussehen soll: „Ganz bunt. Das war die Antwort. Auch Tiermuster sollten auf der Arche zu sehen sein“, erläuterte die Leiterin der Kindertagesstätte St. Laurentii weiter.

Beim Bau der drei Meter breiten und zwei Meter hohen Arche haben die Kindergartenkinder selbst gehämmert und geleimt. Auch die Kleinsten haben mitgeholfen und einen Pinsel in die Hand bekommen. Die groben Sägearbeiten übernahm der freischaffende Künstler Jan Focke. Er hat schon an einigen Projekten im Kindergarten mitgemacht, da auch seine Kinder in diese Einrichtung gehen. Ihm und den Erziehern war es wichtig, dass sich die Kinder kreativ am Projekt beteiligen. Neben der Arche mussten auch Kostüme gebastelt werden. Jeder Darsteller stellte einen Kopfschmuck her, auf dem das Lieblingstier abgebildet ist. „Von Löwe bis Schwein ist alles dabei, da die Wünsche der Kinder im Vordergrund stehen“, sagte Susanne Rybarczyk.

Mehrere Hürden mussten überwunden werden, um das Projekt zu realisieren. „Wir haben den Kleinen am Anfang zu wenig zugetraut und waren dann sehr erstaunt, was dabei rauskommen kann, wenn man ihnen mehr Freiheiten gibt“, so die Leiterin. Eine weitere Hürde stellte das Lernen der Liedtexte dar. Von Oktober bis Februar wurde geprobt. Durch die Weihnachtsfeiertage hatten die Kinder zwischendurch fast alle gelernten Strophen wieder vergessen. Das machte es den Erziehern schwer. Die Liedtexte wurden fast täglich in der Einrichtung einstudiert: „Es wurde aber auch darauf geachtet, dass die Kinder nicht überfordert werden. Deshalb haben wir an manchen Tagen Arche Arche sein lassen.“

Unterstützt wurden die Erzieher und Kinder von der Musikpädagogin Birgit Beyer. Sie singt und begleitet auf der Gitarre die musikalischen Stücke. Zwei hat sie sogar für das Arche-Noah-Projekt neu geschrieben. „Manchmal ist es einfacher, ein Lied selbst zu schreiben, als danach zu suchen“, erklärte Birgit Beyer und lachte. So sind die Lieder „Poch, poch, poch“ und „Miau, miau“ eigene Kreationen, die ins Programm mit aufgenommen wurden.

Die Kinder konnten auf Musikinstrumenten wie Trommeln, Klanghölzern und Rasseln spielen, das stärkt das Rhythmusgefühl. Durch das Singen der Lieder entwickelt sich das Sprachgefühl der Kinder. Zudem werden die Kreativität, Konzentration, Körperwahrnehmung und die Motorik durch das Projekt gefördert. Da die Arche bis zur Premiere nicht 100-prozentig fertig geworden ist, arbeiten die Kleinen bis zur nächsten Aufführung fleißig weiter an ihr. „Der Regenbogen fehlt beispielsweise noch. Von vornherein wollten wir etwas Nachhaltiges machen, an dem wir immer weiterarbeiten können“, erklärte die Kindergartenleiterin.

Durch den Zweckverband für evangelische Kindertagesstätten im Kirchenkreis Egeln war die Finanzierung möglich. Neue Musikinstrumente konnten so beschafft werden. Mit Material und Arbeitslohn für die Unterstützer kostete das Projekt bisher 3000 Euro.

Am Tag der Premiere durften sich nur die Familien bei Kaffee und Kuchen das Stück ansehen. Die Angehörigen waren sichtlich begeistert über die Tänze, die die Kinder auf der Bühne zeigten. „Ich finde die Bühnendekoration sehr gelungen. Mich hat wirklich beeindruckt, dass die Kinder so schön mitgemacht haben“, sagte Vater Mathias Born. Und was sagt der, der dazu beigetragen hat, dass die Arche auf der Bühne stehen konnte? „Mich hat es gefreut, dass das Zusammenspiel der Kinder funktioniert hat und das Bühnenbild wirkt“, sagte Jan Focke.

Das Programm kann beim Mini-Gottesdienst am Sonntag, 19. März, 10 Uhr, und beim Klein-Kinder-Kirchentag am Sonnabend, 20. Mai, 10 Uhr, angesehen werden. Es sind öffentliche Veranstaltungen, der Eintritt ist frei.