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Langlauf, Sprint: Gold an Norwegen und Russland / Deutsche scheitern frühzeitig Jochen Behle: "Hatten definitiv mehr erwartet"

18.02.2010, 05:17

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 17.02.2010 23:00:00
Das Frauen-Trio im Viertelfinale raus, die Männer schon in der Qualifikation K.o. – statt der angekündigten Medaille haben die deutschen Skilanglauf-Sprinter ein Debakel in Whistler erlebt und sich als Maulhelden erwiesen. Weil der im Vorjahr beim Olympia-Test noch drittplatzierte Josef Wenzl als 31. rausflog, gingen die deutschen Sprinter zum ersten Mal in der Olympia-Historie komplett leer aus. Gold holte bei den Frauen Marit Björgen (Norwegen) vor Justyna Kowalczyk (Polen) und Petra Majdic (Slowenien). Bei den Männern gewann Nikita Krijukow vor Alexander Panschinski (beide Russland) und Petter Northug (Norwegen).

"Von den Männern hatten wir definitiv mehr erwartet", grantelte Bundestrainer Jochen Behle: "Zwar ist Josef Wenzel nur ganz knapp gescheitert, aber raus ist raus." Sprint-Trainer Tor Arne Hetland hatte zuvor noch von Großtaten gesprochen: "Die Sportler sind jung, frisch und gut trainiert. Wir treten an, um eine Medaille zu holen. Wir sind doch nicht im Urlaub hier." Und dann reichte es nicht mal für das Viertelfinale: "Das ist ganz bitter, keine Frage. Ich bin nicht ins Rennen reingekommen und hatte bei der Hälfte der Strecke schon sechs Sekunden Rückstand", sagte Wenzl frustriert. Auch die aus Weißenfels stammende Nachwuchshoffnung Tim Tscharnke scheiterte als 33. in der Qualifikation und stapfte frustriert davon: "Das war ein beschissener Tag, an dem nichts lief. Die Enttäuschung ist riesengroß."

Dafür war Behle mit seiner Frauen-Abteilung einigermaßen zufrieden. Immerhin überstanden Katrin Zeller (14.), Nicole Fessel (beide Oberstdorf/17. ) und Hanna Kolb (Buchenberg/25.) die Qualifikation, Zeller verpasste das Halbfinale anschließend nur um Millimeter. "Vom Gefühl her dachte ich, es hat für mich gereicht. Erst war die Freude groß, jetzt ist es umso bitterer", schilderte Zeller tränenüberströmt ihr denkbar knapp verlorenes Viertelfinale. Die eigentliche Distanzläuferin aus Oberstdorf scheiterte nach tollem Zielspurt um Platz zwei gegen Natalja Korosteljewa (Russland) nur um eine Schuhspitze im Fotofinish.

Mit dem Ergebnis seiner Läuferinnen konnte Behle leben: "Die Mädels haben sich tapfer geschlagen und waren nicht vom Glück begünstigt." Kritik übte er an Nicole Fessel: "Sie hat ein paar Fehler gemacht, obwohl wir sie auf die Stellen extra vorher hingewiesen hatten."