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Boxen, Doppel-WM in der Bördelandhalle: Stieglitz und Gutknecht selbstbewusst / Zwischen Zbik und Spada knistert es heftig "Vulcano" spuckt Gift und Galle ...

Von Janette Beck 17.04.2010, 05:17

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 16.04.2010 22:00:00
Mit dem obligatorischen Gang auf die Waage wurde gestern der Countdown zur "Universum Champions Night" in der Magdeburger Bördelandhalle eingeläutet. In seinem "Wohnzimmer" will Lokalmatador Robert Stieglitz heute seinen WBO-Titel im deutsch-deutschen Duell gegen Eduard Gutknecht verteidigen. Im zweiten WM-Kampf des Abends (19.10 Uhr/ab 23.15 Uhr live im ZDF) steht WBC-Interims-Weltmeister Sebastian Zbik dem Italiener Domenico Spada gegenüber.

Magdeburg. Maßarbeit hatte Stieglitz‘ Herausforderer beim "Gewichtmachen" an den Tag gelegt: Gutknecht brachte exakt genau die geforderten 76,2 Kilogramm auf die Waage. 300 Gramm weniger wog Stieglitz, dem heute die erste Pflichtverteidigung seines WBO-Titels bevorsteht. Doch das geringere Gewicht spreche nicht etwa gegen einn Erfolg, so Stieglitz. "Im Gegenteil, ich fühle mich so sehr wohl in meiner Haut, bin topfit und gut vorbereitet. Meinetwegen kann es losgehen", konnte das SES-Zugpferd kaum erwarten, dass der Startgong ertönt.

Auch der bislang ungeschlagene Universum-Profi Gutknecht fieberte dem Kampf gegen seinen Freund entgegen: "Ich habe mich mit meinem Trainer Magomed Schaburow bestens vorbereitet. Mehr geht nicht. Ich möchte den Gürtel mit nach Hause nehmen. Ich weiß, ich habe das Zeug dazu", gab sich der Herausforderer, der sich nur gut 70 Kilometer von seiner Heimat Gifhorn entfernt seinen Lebenstraum erfüllen will, gestern selbstbewusst. "Ich hatte ja keine Ahnung, wie lang und schwer der Weg zur Weltmeisterschaft ist und wie viele Meisterschaften man boxen muss, um die Chance auf den Profi-Weltmeistertitel zu bekommen. Es war ein wirklich langer Weg. Jetzt ist es soweit! Und das will man sich auch nicht nehmen lassen", freute sich der 28-Jährige auf sein "kleines Heimspiel", zu dem sich neben der Familie viele Freunde und Bekannte angesagt haben.

Während es zwischen den beiden Supermittelgewichtlern auch gestern freundschaftlich zuging, knisterte es zwischen Interims-Weltmeister Sebastian Zbik (Schwerin) und Domenico Spada (Italien) erneut heftig. Die Antipathie hat einen Grund: Beide Boxer standen sich im Juli 2009 am Nürburgring schon einmal gegenüber. Damals siegte Zbik nach einem Kraftakt nur knapp. Spada hatte dagegen sich selbst vorn gesehen. "Beim letzten Mal hat Zbik nur im Clinch mit mir gelegen und nicht gekämpft. Er hat geboxt wie eine Frau. Sei ein Mann, Sebastian! Ich habe auf dem Nürburgring gewonnen, nicht du. Das ist mein Gürtel, ich nehme ihn mit nach Italien!", machte der Herausforderer seinem Kampfnamen "Vulcano" alle Ehre und spuckte im Vorfeld Gift und Galle.

Zbik ließ das Getöne kalt: "Im Endeffekt kann er sagen, was er will. Wir werden sehen, was seine Sprüche wert sind. Dass er so ein Theater macht, ist für mich ein Zeichen der Unsicherheit. Ich werde ihn in die Schranken weisen."

Insgesamt werden heute sieben Kämpfe geboten. Gleich zu Beginn des Abends will kein Geringerer als Rahim Tschachkijew den Magdeburger Boxfans einheizen. Der Cruisergewichtler aus Russland, der nach seinem Olympiasieg in Peking zu den Profis gewechselt ist, trifft in seinem vierten Kampf auf den Eisenhüttenstädter René Huebner. Auf eine erfolgreiche Heimpremiere hofft dagegen SES-Talent Christina Hammer.