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Überraschung in der Champions League Adios Barca – Inter triumphiert

30.04.2010, 05:17

Mailand (dpa). Die Fußball-Künstler des FC Barcelona sind an Inter Mailands Catenaccio zerschellt. Mit nur zehn Mann mauerte sich der aufopferungsvoll kämpfende italienische Meister beim 0:1 im Camp-Nou-Stadion ins Finale der Champions League gegen den FC Bayern München. Das einzige Tor erzielte Piqué in der 84. Minute. "Das war die schönste Niederlage meines Lebens. Meine Helden haben ihr Blut gegeben", sagte der umjubelte Inter-Trainer José Mourinho im Überschwang der Gefühle. Barça-Coach Josep Guardiola versuchte derweil, seine Spieler aufzumuntern: "Wir müssen nach vorne schauen und uns auf den Gewinn der Liga konzentrieren."

Nach dem 3:1 im Halbfinal-Hinspiel in Mailand stürzte "Grande Inter" den Titelverteidiger mit der süßesten Niederlage seiner Vereinsgeschichte vom Thron und Italien in einen Freudentaumel. Rund 5000 Tifosi empfingen ihre Helden noch in der Nacht am Mailander Flughafen und feierten Inters ersten Einzug ins Champions-League- Finale seit 38 Jahren. Italiens Presse überschlug sich gestern mit Lobeshymnen. "Vamos a Madrid" titelte die "Gazzetta dello Sport". Mourinhos "heldenhafte Löwen" hätten in Barcelona "eine Mauer des Ruhms" errichtet, an der Barças Sturmlauf abgeprallt sei. Der "Corriere dello Sport" schrieb vom Spiel der "zehn Gladiatoren gegen schüchterne und arrogante Ballkünstler".

Die spanischen Medien kritisierten zwar den "hässlichen" Defensiv-Fußball der Italiener, mussten aber einräumen, dass dieser erfolgreich war. 76 Prozent Ballbesitz reichten nicht, selbst Superstar Lionel Messi wurde von der Inter-Abwehr ausgeschaltet. "Der FC Barcelona war machtlos. Das Spiel geriet zur Tortur", befand "El País". Barcelonas Sportpresse versuchte, dem Team Mut zu machen. "Ihr seid ausgeschieden wie ein Champion, wir sind stolz auf euch", titelte "Sport". Die Madrider Blätter konnten sich die Schadenfreude dagegen kaum verkneifen. "Mou, du hast es verdient – den Einzug in das Finale und den Wechsel zu Real Madrid", schrieb "Marca", das Mourinho bereits als künftigen Coach der "Königlichen" sieht.