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Von freiwilligen Helfern bis zur eigenen Vorsorge / Bürgertelefon ist unter 5 40 77 77 geschaltet Zehn wichtige Fragen zur Hochwasservorbereitung

17.01.2011, 04:30

Magdeburg. Einige Garten- und Hausbesitzer müssen sich auf Überflutungen oder durch Drängwasser vollgelaufene Keller in den nächsten Tagen einstellen. Die Volksstimme ließ sich zehn wichtige Fragen von den Experten der Hochwasserabwehr beantworten.

- Wie kann ich mich vorbereiten, wenn ich in einem hochwassergefährdeten Gebiet wohne bzw. einen Garten habe?

Betroffene sollten rechtzeitig ihr Eigentum sichern und Versorgungsanlagen für Strom abschalten. Auch Gas und Ölbehälter sollten besonders vor einer Überschwemmung geschützt werden, da es sonst zu einer Umweltgefährdung kommt.

- Was tun, wenn der Keller durch Dräng- oder Grundwasser vollläuft?

Um die Statik des Hauses nicht zu gefährden, möglichst nicht das Wasser abpumpen. Bringen Sie Ihr Eigentum in Sicherheit und trennen Sie Versorgungsanlagen wenn möglich vom Netz trennen und sichern diese.

- Wenn ich die Feuerwehr wegen der Überflutung meines Kellers zu Hilfe hole, was kostet mich das?

Grundsätzlich handelt die Feuerwehr nur im Fall einer akuten Gefährdung für Mensch und Tier bzw. zur Vermeidung großer Sachschäden kostenlos. Dies ist im Brandschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt geregelt. Soll zum Beispiel der Keller dennoch leergepumpt werden, wird der Einsatz kostenpflichtig. Die Höhe der Kosten hängt von der Zeit, dem Personalaufwand und der eingebrachten Technik ab. Dies ist in einer Kostensatzung geregelt.

- Wo muss ich mich melden, wenn ich im Fall der Alarmstufe IV der Stadt meine Hilfe anbieten möchte?

Derzeit gibt es dafür kein Erfordernis. Sofern die Unterstützung der Bevölkerung erforderlich werden sollte, wird der Stab eine entsprechende Entscheidung treffen und die Voraussetzungen schaffen, damit Freiwillige auch sinnvoll eingesetzt werden können. Die Stadtverwaltung informiert dann darüber auch die Medien.

- Ab wann darf der Deich nicht mehr betreten werden?

Aus Gründen der Sicherheit sollten die Deiche ab sofort nicht mehr betreten werden. Das Verbot gilt ab heute 6 Uhr, damit Einsatzkräfte nicht behindert und Beschädigungen der Deiche vermieden werden. Dies wird strikt kontrolliert.

- Welche Strafen erwarten sogenannte Hochwassertouristen?

Wer trotz des Verbotes Deiche betritt, muss mit Platzverweisen rechnen. Bei Verstößen dagegen können Verwarngelder verhängt werden.

- Wo erhalte ich Sandsäcke und kann diese befüllen lassen?

Die Stadt kann keine Sandsäcke zur Verfügung stellen. Bürger müssen sich dafür an Baumärkte (Sandsäcke) und Baustoffversorger (Sand) wenden.

- Wie lange können die Deiche durchhalten?

Die Deiche haben eine zeitlich unbegrenzte Standsicherheit, solange sie nicht beschädigt werden. Sie sind in den vergangenen Jahren nach der Jahrtausendflut ertüchtigt worden.

- In einigen Landkreisen sind die Schmutzwasserkanäle bereits überlastet, weil die Menschen das Pumpwasser aus den Kellern in den Ausguss pumpen, wie sieht es in Magdeburg aus?

In Magdeburg ist das bislang kein Problem. Im Normalfall werden etwa 50 000 Kubikmeter Abwasser am Tag aus Magdeburg gepumpt. Das Klärwerk bewältigt mindestens 175 000 Kubikmeter.

- Wo erhalte ich, außer die täglichen Informationen in der Volksstimme, detaillierte Angaben zum Hochwasser?

Die Stadtverwaltung informiert aktuell unter www.magdeburg.de. Dort befindet sich auch ein Link zu den Pegelinformationen (nachmittags Aktualisierung) des Landesamtes für Hochwasserschutz. Ab sofort ist auch ein Bürgertelefon geschaltet (Tel. 5 40 77 77).