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Auf Antrag der CDU legt die Stadtverwaltung ein Konzept für die Alt-Reformer grüne Lunge vor Nachgerechnet: 665 000 Euro kostet die Fort II-Umgestaltung

Von Jens-Uwe Jahns 09.03.2011, 04:29

Eine Konzeption des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe hält es für möglich, das frühere Freilichttheater Fort II zu verfüllen, um darauf einen Spielplatz zu bauen. Rund 665 000 Euro aber würde ein Umbau der gesamten Grünanlage kosten. Ob die Pläne weiter verfolgt werden, hängt von einer Entscheidung des Stadtrates ab, die am 26. Mai ansteht.

Reform. Das "Fort II" am Kirschweg rückt wieder ins öffentliche Licht. Dafür sorgt allein schon der Engriff in das Gelände des Freibads Süd durch den Neubau der Straßenbahngleise an der Kreuzung Leipziger Chaussee/Kirschweg. Damit einher nämlich geht eine Erweiterung des Freibadgeländes in Richtung Fort II.

Der CDU-Fraktion des Stadtrates ging das im Vorjahr nicht weit genug. Die "Gunst" der Stunde nutzend, stellten die Christdemokraten im Stadtrat einen Antrag (A0172/10) zur Überplanung des gesamten Geländes Fort II.

Der Antrag kam durch und so wurde der zuständige Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe (SFM) damit beauftragt, ein Konzept zur möglichen, auch teilweisen Umnutzung der Freifläche Kirschweg/Fort II als Areal speziell für Kinder zu erarbeiten. Das Konzept liegt nunmehr vor und soll nach Beratung in diversen Ausschüssen am 26. Mai 2011 im Stadtrat zur Abstimmung stehen. Dann wird entschieden, ob das Konzept umgesetzt wird, noch einmal verändert oder in einem Schreibtisch landet.

Im Konzept stellt die Stadtverwaltung nüchtern fest, dass es im Stadtteil Reform derzeit statistisch 12 500 Quadratmeter zu viel Spiel- und Freizeitflächen gibt (Quelle: Spielflächenkonzeption 2010 bis 2015). Allerdings räumt auch die Stadt ein, dass die Spiel- und Freizeitflächen einseitig verteilt sind. Denn weder in Alt-Reform, noch in der Planetensiedlung und in der SKL-Siedlung gibt es eine öffentlich zugängliche Spielfläche. Das bedauern die 253 Kinder, die in Alt-Reform wohnen, ebenso wie die 187 Mädchen und Jungen aus der Planeten- und SKL-Siedlung.

Daher kommt der CDU-Antrag für das Fort II zum richtigen Zeitpunkt, denn in der Spielplatzkonzeption ist bis 2015 ohnehin der Bau eines Spielplatzes in Reform vorgesehen. Doch der Standort Fort II hat Tücken.

So ist die gesamte Anlage als archäologisches Flächendenkmal geschützt. Ein Teil der von der CDU-Fraktion benannten 4300 Quadratmeter großen Fläche Kirschweg/Fort II ist darüber hinaus als Hundeauslaufwiese ausgewiesen und somit vom Leinenzwang ausgenommen.

Ein Spielplatz also wäre hier nur möglich, wenn man im östlichen Bereich der Hundeauslaufwiese eine Zaunanlage setzen würde (die Kosten schätzt die Stadt bei einer Zaunlänge von 230 Metern auf ca 15 000 Euro).

Größere Chancen für einen Spielplatz sieht die Stadtverwaltung am Standort des ehemaligen Freilufttheaters. Voraussetzung: Die vorhandene Erdanschüttung im nördlichen Bereich des Freilufttheaters wird abgetragen, um damit den Trichter zu verfüllen. Dies würde eine Öffnung des Parks in nördlicher Richtung ermöglichen, um so die angrenzenden Flächen für naturnahes Spielen nutzen zu können. Allerdings bleibt nicht unerwähnt, dass für eine Niveauangleichung des Geländes Bäume fallen müssten.

Die Kosten für die Umgestaltung und Sanierung des Fort II beziffert die Stadtverwaltung auf rund 665000 Euro. Darin enthalten sind die Schaffung von Spielbereichen, Spielwiese, Hundeauslaufwiese, Spazierwegen sowie Aufenthalts- und Ruhebereichen für alle Generationen. Ebenso berücksichtigt die Kalkulation den Bau von barrierefreien Wegen, die direkte Verbindungen zwischen den Wohnbereichen und der Grünanlage, dem Freibad, der Kita "Waldschule" sowie der Universitätsklinik schaffen.

Die Stadtverwaltung versichert in ihrer "Fort II"-Konzeption, dass noch im 1. Halbjahr 2011 eine Studie in Auftrag gegeben wird, die detailliert das Projekt untersuchen soll. Ebenso soll die Studie eine noch genauere Kostenschätzung erarbeiten. Erst auf dieser Grundlage soll die weitere Planung erarbeitet werden.

Voraussetzung dafür aber bleibt, dass der Stadtrat am 26. Mai überhaupt zustimmt.