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FCM-Trainer Kaiser kämpferisch "Ich laufe nicht vor Problemen weg"

16.03.2011, 04:29

Von Klaus Renner

Magdeburg. Der Stachel der Enttäuschung nach dem blamablen und "blutlosen" 0:2 im Heimspiel gegen den VFC Plauen sitzt beim FCM-Trainer zwar sehr tief, doch Ruud Kaiser leitete Montagfrüh sowie auch gestern das Training des Regionalliga-Teams. Und das soll, so der Niederländer, der sich betont kämpferisch gibt, so bleiben: "Ich denke gar nicht daran aufzugeben. Ich bin Profi, habe einen Vertrag und mache beim FCM weiter meine Arbeit – bis zum Umfallen."

Allerdings macht sich der 50-Jährige angesichts der dramatischen Tabellensituation seines Teams keine Illusionen über seine Zukunft. Kaiser lässt auch offen, ob er am Sonnabend bei der U 23 von Hertha BSC von der Trainerbank aus die sportlichen Geschicke des FCM leiten wird: "Ich lebe von Tag zu Tag. Klar, es zählen am Ende nur Fakten. Und unser Tabellenstand ist nun einmal schlecht. Alles andere muss ich abwarten. Auf gar keinen Fall laufe ich vor der schwierigen Situation weg."

Er reflektiert damit auf den für diese Woche erwarteten Krisengipfel, bei dem Präsidium und Aufsichtsrat über die weitere Zusammenarbeit entscheiden wollen.

Der FCM-Coach bemängelt nicht zum ersten Mal, dass sein Team nach vier ungeschlagenen Spielen und aufkeimender Hoffnung auf mehr Stabilität mit den Niederlagen gegen Lübeck und Plauen innerhalb von nur vier Tagen wieder "den Kopf verloren" hat. Kaiser kritisiert gerade diese mentale Schwäche ("Die Mannschaft ist verunsichert. Viele behalten in Stress-Situationen nicht die Nerven und geraten von der Rolle"). Im Kreis nach der Plauen-Niederlage am Sonntag habe er den Spielern gesagt: "Das ist ein Riesen-Rückschlag, und es kann sein, dass das mein letztes Spiel war. Aber Kopf hoch!"

Dennoch ist der Holländer überzeugt, dass seine Elf zuletzt nicht gegen ihn gespielt hat: "Die Jungs haben mir noch vor dem Plauen-Spiel gesagt, sie würden hinter mir stehen. Aber sie waren ganz einfach nicht in der Lage, das Spiel nach dem 0:1 noch zu wenden."

Dass er erstmals nach dem Schlusspfiff nicht zu den Fans gegangen war, begründet Kaiser so: "Ich akzeptiere die Reaktion unserer Fans und mache ihnen keinen Vorwurf. Sie haben uns lange unterstützt. Dafür mein Kompliment an den Block U. Aber nach den ,Kaiser-raus-Rufen‘ und dem Applaus nach dem 0:2 war mir nicht danach."

Für den gestrigen Fan-Abend hatte sich der ursprünglich angekündigte Coach entschuldigen lassen. Er habe "diese Woche viele andere Dinge zu tun".