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Kundenberater-Projekt wird verlängert / Regio-Züge jetzt auch mit Steckdosen für Laptops Schöner, schneller, moderner – Bahn schickt neue Doppeldecker auf die Strecke

17.03.2011, 04:30

Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung waren gestern bei der Taufe eines neuen Doppelstockzuges der Bahn mit dabei. Gleichzeitig wurde auch das Serviceprojekt "KiN Sachsen-Anhalt" bis 2013 verlängert.

Magdeburg. Minister Karl-Heinz Daehre rief gestern die Bürger dazu auf, mehr Bahn zu fahren. Davon zu hören, sei das eine, "aber steigen Sie doch auch ruhig öfters mal ein", sagte der Minister. Die Entwicklung bei den Benzinpreisen mache die Züge der Bahn zu einer echten Alternative, und mehr ausgelastete Züge würden natürlich die Wirtschaftlichkeit der Bahn erhöhen.

Auf den Bahnsteig 5 des Magdeburger Hauptbahnhofs war Daehre gekommen, um zum einen einen neuen Zug einzuweihen und zum anderen die Verlängerung der "KiN-Offensive Sachsen-Anhalt" bekannt zu geben.

KiN steht für Kundenbetreuung im Nahverkehr. 2008 hatte die Deutsche Bahn zusammen mit dem Land Sachsen-Anhalt die Serviceoffensive gestartet. Ziel war es, in den Zügen in Sachsen-Anhalt mehr Kundenbetreuer der Bahn einzusetzen. Die Fahrgäste sollen durch diese speziell geschulten Mitarbeiter immer einen Ansprechpartner im Zug haben und gleichzeitig auch ein besseres Sicherheitsgefühl vermittelt bekommen. Das Konzept sei aufgegangen, sagt Stephan-Georg Wigger, Chef der Regionalleitung der DB-Regio Südost. Durch die KiN-Offensive konnten für Sachsen-Anhalt 109 zusätzliche Kindenbetreuer in den Zügen eingesetzt werden. 11 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, 7,5 Millionen Euro davon hat das Land übernommen.

Bis 2013 wurde jetzt das Projekt in den DB-Zügen in Sachsen-Anhalt verlängert. Ob es dann weitergehen werde, sei offen, so Daehre, da 2013 die Vergabe der Nahverkehrkonzessionen in Sachsen-Anhalt neu ausgeschrieben werde.

Nach der feierlichen Bekanntgabe der KiN-Projekt-Verlängerung setzten sich die Gäste dann in den nagelneuen Doppelstockzug "Johann Joachim Winckelmann", der auf der Strecke Halle-Magdeburg-Stendal-Uelzen eingesetzt wird. Schöner, moderner, schneller, mit diesen Stichworten könnte man die neuen Züge beschreiben. Helles, freundliches Design innen, bequemere Sitze mit Armlehne, Klimaanlagen, mehr Beinfreiheit, deutlich besserer Handy-Empfang im Zug und Steckdosen für Laptops. Die neuen Züge sind innen mit Videokameras ausgestattet, um Vandalismus und Straftaten vorzubeugen. Und mit rund 160 Kilometern pro Stunde sind die neuen "Doppeldecker" auch recht zügig unterwegs.

Insgesamt sind sieben dieser neuen Züge auf den Regio-Strecken der Bahn in Sachsen-Anhalt unterwegs. 40 Millionen Euro will die Deutsche Bahn für die Modernisierung ihrer Doppelstockzüge im Land ausgeben.

Zwei von diesen tragen jetzt einen Namen. Im vergangenen Dezember wurde ein Interregio-Express auf den Namen "Kaiser Otto der Große" getauft, gestern dann der zweite auf den Namen "Johann Joachim Winckelmann", den Begründer der wissenschaftlichen Archäologie und großen Sohn Stendals.