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Förderverein besteht seit fast 20 Jahren Wer ein Herz für Puppen hat, zieht hinter den Kulissen die "Fäden"

Von Birgit Ahlert 28.03.2011, 04:34

Puppenspiel ist alles andere als nur Kindersache. Es hat in Magdeburg große Tradition und setzt landesweit Maßstäbe. Der Erhalt von Historischem gehört ebenso wie die weitere Entwicklung zu den Aufgaben, die sich der Förderverein des Puppentheaters gestellt hat.

Magdeburg. "Früher war mehr Puppe" heißt es heute Abend im Theater in der Warschauer Straße. Geboten wird eine Show rund ums Puppenspiel. Und auch sie werden dabei sein: Mitglieder des Puppentheaterfördervereins. Unter dem Motto "Verein trifft Puppe" werden sie am Rande der Veranstaltung Informationen bieten und sich mit den Gästen unterhalten.

Bereits seit 1993 gibt es den Förderverein. Mittlerweile gehören über 200 Personen dazu, inklusive Familien und Firmen, ist vom Vorsitzenden Wolf-Dieter Schwab zu erfahren. Den proportional größten Zuwachs gab es Anfang der 2000er Jahre, erzählt Martina Mangels, seit 2001 dabei und Vorstandsmitglied. Stolz sind sie darauf, dass auch viele junge Mitglieder dazu gehören, sagt Schwab. Zeigt es doch die Verbundenheit, die von Kindheit an in dieser Stadt mit dem Puppentheater besteht.

Der Förderverein wirbt fürs Puppentheater, sucht nach Unterstützern und Sponsoren. Auch beim Hofspektakel wirken die Vereinsmitglieder mit oder an Veranstaltungen wie dem Adventsbasteln. Um die zehn Veranstaltungen im Jahr werden vom Förderverein organisiert, betreut, unterstützt. Mehrfach im Jahr laden sie Interessenten auch zur Veranstaltung "Verein trifft Puppe" ein, besuchen natürlich auch die Vorstellungen. Aber auch Lesungen werden beispielsweise organisiert. Die nächste findet am 27. Mai statt: Dann ist die Schauspielerin Manon Straché zu Gast und stellt ihr Buch "Leise jedoch kann ich nicht" vor. Die Magdeburger Lyrikerin Helga Schettge wird demnächst ebenfalls aus ihren Arbeiten lesen – als Teil einer Spendenaktion für das Puppentheatermuseum, das 1012 eröffnet werden soll. Das ist die größte Aufgabe, der sich der Förderverein derzeit widmet: Unweit des Puppentheaters soll das Museum entstehen. Für die Puppenschau, die dort ihr Domizil finden soll, wird derzeit der Theaterfundus durchforstet und geordnet sowie Patenschaften angeboten. Ab 50 Euro ist das möglich. Rund 40 Patenschaften bestehen bereits – rund 1000 kleine Helden sollen letztlich in neuer Schönheit ihren Platz finden. "Die Patenschaften sind sehr begehrt", freut sich Martina Mangels, die sich dafür sehr engagiert.

Doch zu den Aufgaben des Fördervereins gehört noch mehr. In die Satzung wurde die Unterstützung der Magdeburger Kunst- und Kulturszene formuliert. So werden beispielsweise die Jugendkunstschule unterstützt, Projekttage für Schulen organisiert und begleitet ebenso wie die Jugendkulturtage. "Das gehört für uns zum Bildungsauftrag", erklärt Petra Schubert.

Über Aktionen des Vereins und andere Neuigkeiten informiert der Vorstand in einer Vereinszeitung. "Chapeau" heißt sie und erscheint zwei- bis dreimal im Jahr. Zum Vorstand gehören neben den drei Genannten Jobst von Heinze, Jutta Strehl-Greyer, Uta Wilkmann, Ulrich Wegener, Elke Schneider, Philipp Hubbe sowie Intendant Michael Kempchen.

Für ein persönliches Miteinander gibt es im Vereinsleben zudem gesellige Veranstaltungen außerhalb des Theaters. "Legendär ist zum Beispiel unsere Grünkohlwanderung", verrät Wolf-Dieter Schwab. Die findet traditionell am 6. Januar statt, am freien Feiertag. Mit einer Ausnahme: In diesem Jahr gab es an jenem Tag Blitzeis. Dafür freuen sich die Vereinsmitglieder umso mehr aufs nächste Mal.

Wer den Verein unterstützen oder sich selbst engagieren möchte, findet Informationen auch im Internet unter:

www.puppentheaterverein-md.de