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Vormarsch der Eichenprozessionsspinner erreicht Magdeburg / Stadtverwaltung warnt / Kurzfristig Bekämpfung vorgesehen Gefährliche Raupen in Stadtparkbäumen entdeckt

Von Karl-Heinz Kaiser 14.05.2011, 04:26

Magdeburg. Nach der Miniermotte an Kastanien werden nunmehr auch Eichen in Magdeburg von ungewöhnlichen Schädlingen heimgesucht. Im Rotehornpark und im Herrenkrugpark wurden jetzt die Raupen des Eichenprozessionsspinners entdeckt.

Die Stadtverwaltung warnt: Die Raupenhaare können bei Menschen Reizungen an Haut und Schleimhäuten auslösen. Allergiker sind besonders gefährdet, weil die von den Raupen abbrechenden Haare durch die Luft gewirbelt werden. Bei ihrem Einatmen werden unter Umständen Asthmaanfälle ausgelöst. Laut Angaben aus der Stadtverwaltung waren die Raupen bei Baumkontrollen vor wenigen Tagen erstmals in Magdeburg entdeckt worden. Ihr Verbreitungsgebiet ist vor allem Bayern und Baden-Würt- temberg. Dort müssen im Mai/Juni bei starkem Befall Stadtwälder oder Friedhöfe gesperrt werden.

Die "Prozessionsspinner (Thaumetopoeidae)" heißen so, weil sie als Raupen oft in reihenförmigen Kolonien, also "Prozessionen", umherwandern. Das können viele Dutzend dieser Insekten sein, die sich auf ihrer Suche nach Nahrung wie ein Gürtel um den Baum spannen und auch ihn gefährden.

Die Zahl dieser wärmeliebenden Schmetterlinge ist stark angestiegen. Bundesweit soll Experten zufolge deshalb die Zahl der Fälle allergischer Reaktionen ansteigen. In Weinbaugebieten verbreiteten die Schmetterlinge sich so zahlreich, dass zu ihrer Vernichtung sogar spezielle Staubsauger erfunden wurden.

Ihr Vormarsch bis nach Brandenburg und Sachsen-Anhalt soll dem warmen Wetter vergangener Jahre geschuldet sein.

Der Magdeburger Stadtgarten- und Friedhofsbetrieb wolle in Abstimmung mit dem Umweltamt in den beiden Parks kurzfristig die Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner einleiten, hieß es gestern.

Das Gesundheitsamt rät: Der Kontakt mit den Larven sollte unbedingt vermieden werden. Kommt es trotzdem dazu, sei es ratsam, bei starken Hautreaktionen einen Arzt aufzusuchen.

Zu erkennen sind die Raupen an den langen Haaren. Ende Juni/Anfang Juli verpuppen sie sich. Dazu bilden sie in den Bäumen Gespinstnester. Auch diese sollten nicht angefasst werden, dan sie eine hohe Konzentration an Brennhaaren aufweisen, wird empfohlen.