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Programm "Bildung und Teilhabe": Jobcenter und Stadtsportbund gehen Kooperation ein Kindern den Weg in Sportvereine ebnen

27.05.2011, 04:26

Das Jobcenter Magdeburg und der Stadtsportbund sind gestern eine Kooperationsvereinbarung eingegangen. Für Kinder aus Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften soll damit der Eintritt in einen Sportverein erleichtert werden.

Magdeburg. Zurzeit liegen beim Jobcenter Magdeburg erst rund 2560 Anträge auf Zuschüsse aus dem Programm "Bildung und Teilhabe" vor, sagt Rosemarie Krüger, im Jobcenter zuständig für die Umsetzung des Bundesprogramms. Bei rund 20000 Bedarfsgemeinschaften in der Stadt sei das wenig. "Wir bewerben das Programm darum sehr offensiv", sagte Rosemarie Krüger. So werden beispielsweise alle Jobcenter-Kunden, die für das Programm in Frage kämen, bei allen Beratungsgesprächen darauf aufmerksam gemacht und man habe auch einen Info-Flyer entworfen, der an vielen Stellen ausliege.

Vor diesem Hintergrund sei eine neue Kooperation, die das Jobcenter mit dem Magdeburger Stadtsportbund eingehe, besonders wichtig, meinte gestern Jobcenter-Geschäftsführer Bernd Müller. Er traf sich mit Sportbundchef Rainer Voigt, um den entsprechenden Vertrag zu unterzeichnen.

Es geht darum, für Kinder und für Magdeburgs Sportvereine den Umgang mit dem Förderprogramm "Bildung und Teilhabe" möglichst "niederschwellig" zu gestalten. Die Eltern der Kinder holen für ihr Kind im Jobcenter, in den Bürgerbüros der Stadt oder im städtischen Sozial- und Wohnungsamt einen entsprechenden Antrag und geben ihn dort auch wieder ab. Daraufhin bekommen sie einen Gutschein über monatlich 10 Euro. Diesen Gutschein müssen sie dann im Sportverein abgeben. Der Sportverein wiederum braucht den Gutschein nur beim Stadtsportbund abzugeben. Der sammelt die Gutscheine, reicht sie beim Jobcenter ein, bekommt umgehend das Geld dafür und überweist die Beträge an die Sportvereine. Dadurch verkürzten sich die Verwaltungsabläufe deutlich, sagt Sportbund-Chef Rainer Voigt.

"Wir wollen damit erreichen, dass möglichst viele Kinder in den Sportverein ihres Interesses eintreten können", sagt Bernd Müller. Sportvereine gehörten immer noch zu den wichtigsten Erziehungshelfern für Kinder und Jugendliche. Leistungsbereitschaft, Gesundheitserziehung, Sozialkompetenzen, Disziplin und vieles mehr werde in einem Sportverein vermittelt. "Und den Kindern macht es auch noch Spaß."

Für Rainer Voigt ist der Kooperationsvertrag eine weitere Möglichkeit, Nachwuchs für die Vereine zu gewinnen. Man sei natürlich sehr daran interessiert, dass so viele Kinder wie möglich in die Magdeburger Vereine kommen, um den Sportbetrieb zu sichern und auch, um Talente zu finden. Darum bezuschusst der Stadtsportbund auch Familien mit mehr als zwei Kindern, unabhängig vom Einkommen.