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Lambertz will mit 30 Schwimmern zur WM

24.04.2013, 14:48

Berlin - Trotz prominenter Absagen sollen bei der WM im Sommer so viele deutsche Beckenschwimmer wie seit Jahren nicht mehr starten. Der neue Chef-Bundestrainer Henning Lambertz rechnet nach den entschärften Normen mit einem großen Team.

"Die Mannschaft sollte etwa 30 Personen umfassen", sagte Lambertz am Mittwoch kurz vor Beginn der deutschen Meisterschaften in Berlin. Der Essener gibt seinen Posten als NRW-Stützpunkttrainer nach der DM an seine Nachfolgerin und langjährige Co-Trainerin Nicole Endruschat ab. Die kurzzeitige Doppel-Funktion auf Zeit hatte sich Lambertz bei seiner Verpflichtung Ende 2012 ausbedungen.

Von diesem Donnerstag bis Sonntag kämpfen bei den 125. nationalen Titelkämpfen gut 900 Athleten aus 95 Vereinen um die Tickets für die WM in Barcelona vom 19. Juli bis 4. August. Nach den enttäuschenden Olympischen Spielen ohne Edelmetall für die deutschen Beckenschwimmer spricht Lambertz weiterhin bewusst nicht von Medaillenzielen: "Das wäre absolut kontraproduktiv." Er sieht zunächst magere Jahre auf den deutschen Schwimmsport zukommen, zumal in Paul Biedermann für diese Langbahn-Saison ein Leistungsträger der vergangenen Jahre ebenso fehlt wie die Freistil-Vize-Europameisterin Silke Lippok.

Nach der DM will Lambertz das WM-Team zu einem gemeinsamen Trainingslager auf Sardinien beziehungsweise in der Höhe der spanischen Sierra Nevada zusammenziehen. Auch soll anders als zuletzt die deutsche WM-Mannschaft im Sommer die komplette Mare-Nostrum-Tour mit drei internationalen Meetings am Mittelmeer bestreiten. Ausnahmen sollen nur für das Eliteteam der Olympia-Finalisten von 2012 möglich sein. "Das Eliteteam ist meist frei in seinen Entscheidungen", erklärte Lambertz, der mit dem Perspektivteam einen langfristigen Neuaufbau über Olympia 2016 hinaus anstrebt.

Nach der Absage von Weltrekordler Biedermann sind neben dessen Freundin Britta Steffen die Brüder Steffen und Markus Deibler
die erhofften Top-Leistungsträger. Beide konnten die Olympischen Spiele als Erfolg werten und pausierten länger, um ihre Studien voranzutreiben. Steffen Deibler, 2012 in London Olympia-Vierter über 100 Meter Schmetterling, zeigte sich überrascht von seiner guten Form bei den Hamburger Meisterschaften mit starken 52,6 Sekunden.


Markus Deibler musste mit einem Infekt drei Wochen pausieren, kümmerte sich aber um ein weiteres Standbein neben dem Schwimmsport. Er eröffnete mit Steffens Freundin einen Eissalon im Hamburger Szene-Stadtteil St. Pauli. Eine eigene "Deibler-Eissorte" gibt es aber noch nicht, verriet der junge Lokal-Inhaber.