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Siegeszug des FC Bayern geht auch 2014 weiter

24.01.2014, 21:29

Mönchengladbach - Die Bayern stürmen auch ohne Zauberfußball weiter von Rekord zu Rekord. Mit dem 2:0 (1:0) im Klassiker bei Borussia Mönchengladbach feierte das Starensemble das 27. Auswärtsmatch der Fußball-Bundesliga ohne Niederlage.

Glanzlos, aber souverän baute die Truppe von Coach Pep Guardiola ihren Vorsprung in der Tabelle auf zehn Zähler vor Bayer Leverkusen aus - die erste Ligapleite für den Titelverteidiger drohte auch zum Auftakt in die Rückrunde nicht. Mario Götze (6. Minute) und Thomas Müller per Handelfmeter (53.) trafen für die Gäste, die ganz nebenbei auch ihre Bestmarke an Bundesligapartien ohne Niederlage auf 42 schraubten.

"Ich danke Salzburg", flachste Guardiola im Hinblick auf die jüngste 0:3-Testspielniederlage in Österreich, "wir haben unsere Lehren gezogen. Meine Mannschaft hat heute unglaublich gespielt, guten Charakter gezeigt, gute Kontrolle, guten Ballbesitz."

"Wir haben total verdient gewonnen, auch in der Höhe", sagte auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß. "Wenn wir so spielen, werden wir deutscher Meister. Wir waren konzentriert, laufstark, haben die Räume zugemacht, waren aggressiv im Zweikampfverhalten. Wir können uns außer der Chancenverwertung nichts vorwerfen." Gladbachs Max Kruse lobte: "Die Bayern waren über 90 Minuten klar überlegen. Sie wollten da ansetzen, wo sie in der Hinrunde aufgehört haben, und das haben sie nahtlos geschafft." "Wir haben heute relativ gut gespielt", fand Torschütze Götze recht bescheiden. Die Münchner stürmen weiter unaufhaltsam Richtung Meisterschaft - könnten sich zum Start ins WM-Jahr aber womöglich selbst eine Personaldebatte eingebrockt haben.

Die zweite Hälfte der 50. Bundesligasaison war nämlich noch nicht angepfiffen, da sorgte der Titelverteidiger bereits für den ersten Wirbel. Stürmer Mario Mandzukic stand überraschend nicht im Kader, er war wegen schlechten Trainingsleistungen bestraft worden, wie Matthias Sammer erklärte. "Wir sind Bayern München, unsere Ansprüche sind immer die allerhöchsten", sagte der Sportvorstand des Rekordmeisters. "Mario muss Gas geben und fertig." Die Maßnahme gelte zunächst aber nur für das Match am Niederrhein. Der Kroate habe nicht gearbeitet "wie ein Tier", sagte Sammer, "deshalb ist es die Konsequenz für dieses Spiel, aber ich betone, für dieses Spiel".

Für den Kroaten beorderte der Bayern-Coach Götze in die Sturmspitze und durfte sich schon nach wenigen Minuten bestätigt fühlen: Einen weiten Pass von Rafinha erlief Müller, dessen Hereingabe in den Rücken der Abwehr verwertete der Nationalspieler direkt und unhaltbar für Gladbachs Schlussmann Marc-André ter Stegen. Eine Minute zuvor war der Dribbler nach einem brillanten Heber über Gegenspieler Alvaro Dominguez noch am Außenpfosten gescheitert (6.).

Angeführt von Kapitän Philipp Lahm und Thiago Alcantara auf den Positionen vor der Abwehr kombinierte sich der Triple-Sieger aus dem Vorjahr immer wieder elegant durch die Reihen der Gladbacher. Fast 64 Prozent Ballbesitz unterstrichen die Dominanz der Gäste. Dabei musste Bayern auf Franck Ribéry verzichten, der an "Schmerzen in den Beinen" leidet, wie Guardiola noch am Vortag berichtet hatte.

Dafür durfte der Rekordmeister den seit Anfang Dezember am Knie verletzten Arjen Robben erstmals wieder im Kader begrüßen. Der Niederländer nahm zunächst auf der Bank Platz und sah wie die 54 010 Zuschauer im Borussia Park einen deutlich überlegenen Champions-League-Sieger - aber eben lange auch nur ein Tor.

Zwingende Chancen erspielten sich die Münchner nicht - und konnten sich bei Manuel Neuer bedanken, dass es zur Pause nicht 1:1 stand. Hatte der Nationaltorhüter in der 2. Minute noch beim Herauslaufen Glück, dass sich Gladbachs Kruse verschätzte, so stand er in der 40. Minute goldrichtig: Einen Schuss des Stürmers lenkte Neuer an den Pfosten. Auch gegen Juan Arango war er zur Stelle (45.). Vor der Bayern-Bank mahnte Guardiola seine Profis zur Konzentration, und auch Sportvorstand Sammer schimpfte wild gestikulierend aufs Feld.

Sollten sich die Bayern-Gemüter in der Kabine erhitzt haben, sorgte Müller nach dem Seitenwechsel mit seinem souverän verwandelten Elfmeter schnell für Entspannung. Granit Xhaka hatte den Ball mit der Hand geführt, der Aktion war eine Weltklasseparade von ter Stegen gegen Götze vorausgegangen. Danach verwalteten die Bayern das Ergebnis, auch wenn in der 64. Minute bei einem Schuss von Patrick Herrmann erneut der Pfosten einen Gegentreffer verhindern musste.